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Breonna Taylor: George Clooney, Kerry Washington & Co. reagieren auf das umstrittene Urteil

George Clooney hat die Entscheidung, keine Polizisten für den Tod der Schwarzen Amerikanerin Breonna Taylor zur Rechenschaft zu ziehen, als beschämend kritisiert.

Das Justizsystem, in dem er aufgewachsen sei, habe die Menschen für ihre Taten verantwortlich gemacht. "Mir wurde in den Schulen und Kirchen von Kentucky beigebracht, was richtig und was falsch ist. Ich schäme mich für diese Entscheidung", teilte Clooney mit.

Der Schauspieler und Regisseur reagierte damit auf das Urteil einer Grand Jury im US-Staat Kentucky, die die Schüsse von drei Polizisten bei einem nächtlichen Einsatz in Taylors Wohnung im März in Louisville als rechtens einstufte.

Die ErmittlerInnen seien zu dem Schluss gekommen, dass die Polizisten sich selbst verteidigt hätten, sagte der Justizminister des Bundesstaates, Daniel Cameron. Nur einer der Beamten wurde angeklagt, bei der Wohnungsdurchsuchung andere BewohnerInnen in dem Mehrfamilienhaus durch Schüsse gefährdet zu haben.

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Clooney betonte in seiner Mitteilung, dass er in Kentucky geboren und aufgewachsen sei. Seine Eltern und seine Schwester lebten dort und er besitze in dem Staat ein Haus. Justizminister Cameron hatte zuvor erklärt, dass "Prominente, InfluencerInnen und AktivistInnen", die nie in Kentucky gelebt hätten, versuchten, "unser Denken zu beeinflussen oder unsere Gefühle einzunehmen".

Heftige Reaktionen auf Social Media

Auch andere Prominente meldeten sich nach der Urteilsverkündung zu Wort. "Das ist eine Bullshit-Entscheidung. BLACK LIVES MATTER!!! Man kann es nicht oft genug sagen", schrieb Viola Davis auf Twitter. Schauspielerin Kerry Washington zeigte sich ebenso empört über die Entscheidung der Justiz: "Das heutige Urteil ist verantwortungslos und nicht nahe an der Gerechtigkeit", so Washington.

Später kritisierte die Schauspielerin den Generalstaatsanwalt von Kentucky, Daniel Cameron, wegen seinen politischen Tendenzen. "Daniel Cameron steht auf der Liste von Donald Trump als Ersatz für #RBG am Obersten Gerichtshof. Derselbe Mann, der beschlossen hat, die für die Ermordung von #BreonnaTaylor verantwortlichen Offiziere nicht anzuklagen", so Kerry Washington.

Oprah Winfrey machte sich unmittelbar nach dem Tod von Breonna Taylor stark dafür, dass die beteiligten Polizisten zur Rechenschaft gezogen werden. Auf Twitter schrieb die Talkmasterin nun: "Mein Herz ist bei Tamika Palmer, die immer wieder daran erinnert werden muss, dass ihr 'Baby nicht durch diese Tür kommen wird."

Auch Lizzo wandte sich auf Instagram an ihre Fans. In mehreren Storys sprach sie über ihre Enttäuschung im Fall von Breonna Taylor. "Ich bin leider nicht überrascht, dass keiner der Offiziere des Mordes an Breonna Taylor angeklagt wurde", so Lizzo. Sie fügte noch einen Link zu einer #BlackLivesMatter-Organisation hinzu, unter dem man spenden kann. "Das klingt nicht fair für mich. No justice no peace", so Lizzo.

 

Symbol der #BlackLivesMatter-Bewegung

Der Name von Breonna Taylor war seit ihrem Tod im März zu einem Symbol der Bewegung gegen Rassismus und Polizeigewalt geworden. Clooney hatte bereits Anfang Juni in einem eindringlichen Essay bei der Nachrichten-Plattform "The Daily Beast" systemischen Rassismus, Ungleichbehandlung und Polizeibrutalität gegen Schwarze in den USA beklagt. Darin schildert er auch andere Fälle von Polizeigewalt gegen Schwarze, wie Rodney King, Eric Garner und George Floyd.