Im Jahr 2018 brüstete sich “GNTM” erstmals damit, mit der Zeit zu gehen und von nun an auch Curvy Models in der Model-Casting-Show zu zeigen. Auch in der aktuellen Staffel, die am Donnerstag startete, meint man, wieder einmal Großes für das Aufbrechen von Mainstream-Schönheitsidealen zu tun – auch dieses Jahr ist ein sogenanntes “Curvy Model” dabei.
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Die Anführungszeichen stehen hier nicht grundlos: Die Kandidatin Johanna trägt Kleidergröße 38. In der Sendung am Donnerstag stellt sie sich mit den Worten “Ich bin diese Staffel die Kurvige” vor. Scrollt man durch das Instagram-Profil der jungen Frau, sieht man ein Mädchen, das definitiv vieles ist – fotogen, hübsch, sympathisch, aber definitiv nicht kurvig oder gar Plus-Size-Trägerin.
Wie weltberühmte Curvy Models wie Ashley Graham aussehen, scheint spurlos an der in die Jahre gekommenen Show vorbei gegangen zu sein – genauso wie die Body-Positivity-Bewegung oder die einfache Tatsache, dass deutsche Frauen im Durchschnitt Kleidergröße 42/44 tragen, was auch dem letzten Menschen verdeutlichen sollte, wie bizarr es ist, eine Frau, die Größe 38 trägt, als “curvy” zu bezeichnen.
Ende Dezember 2019 wurde eine Studie über den Zusammenhang von Körperbildern und TV-Konsum veröffentlicht, die belegt, dass Menschen, die mehr fernsehen, dünnere Frauenkörper schön finden.
Die ForscherInnen, die die Studie durchführten, sahen durch dieses Ergebnis die Tatsache gegeben, dass Körperideale von Menschen durch TV beeinflusst werden – sie forderten verantwortliche EntscheidungsträgerInnen auf, endlich Diversität walten zu lassen und menschliche Körper in allen Größen und Form zu zeigen, denn die eigene Körperwahrnehmung kann auch zu Essstörungen und psychischen Problemen führen.
Höchste Zeit, dass auch “Germany’s Next Topmodel” versteht, dass das aus der Zeit gefallene und gefährliche Schönheitsideal, das in der Sendung vermittelt wird, dringend überdacht werden muss.