APA/HERBERT NEUBAUER

"Gsindl": So reagiert das Netz auf die SMS von Mikl-Leitner

"Rote bleiben Gsindl", schrieb Johanna Mikl-Leitner in einer SMS – und das Internet reagiert.

Es ist mal wieder so weit: Mittlerweile ist es ungefähr monatliche Tradition in der österreichischen Politik, dass Chat-Protokolle der ÖVP für bundesweite Aufregung sorgen. Diesmal ist es vor allem Johanna Mikl-Leitner, die mit einer SMS Aufsehen erregt.

Für dich ausgesucht

"Rote bleiben Gsindl", schrieb die niederösterreichische Landeshauptfrau im Jahr 2016 an ihren damaligen Kabinettschef Michael Kloibmüller. Die Nachrichten sollen illegal von Kloibmüllers Handy gezogen worden sein, nachdem das Gerät 2017 einen Wasserschaden erlitt und zur Reparatur gebracht wurde, wie "Der Standard" berichtete. Ein IT-Experte im Verfassungschutz soll die Nachrichten auf dem Handy kopiert und verbreitet haben.

Im ganzen Land, vor allem aber auf Twitter, ist die Empörung über Mikl-Leitners Nachricht groß – vor allem die Wortwahl trifft bei vielen UserInnen einen Nerv. Zahlreiche UserInnen mit Migrationshintergrund fühlen sich beim Trending-Topic #gsindl daran erinnert, wie sie einst als Kind in Österreich beschimpft wurden (oder immer noch werden).

Andere wiederum glauben, in dem Sager einen weiteren Beweis für das Menschenbild der ÖVP zu erkennen – ÖBAG-Chef  Thomas Schmid hatte 2021 für Schlagzeilen gesorgt, nachdem bekannt wurde, dass er Menschen in Chats als "Pöbel" und "Tiere" bezeichnet hatte. Auf jeden Fall aber rufen NutzerInnen die SPÖ nun dazu auf, ein Reclaiming des Begriffs in Betracht zu ziehen – T-Shirts mit "Gsindl"-Aufdruck dürfte man in nächster Zeit häufiger sehen.