APA - Austria Presse Agentur

"Hipp, hipp, hurra!" für den neuen britischen König Charles

Nach dem Tod von Königin Elizabeth II. ist ihr ältester Sohn als Charles III. offiziell zum britischen König ausgerufen worden. "Ein dreifaches Hurra auf die Majestät den König", rief der ranghöchste Herold von England, David White, am Samstag in London von einem Balkon des St. James's Palace, des offiziellen Amtssitzes der britischen Monarchen. "Hipp, hipp, hurra", antworteten Soldaten unterhalb des Balkons.

Zuvor war in dem Palast bei einer Sitzung des Thronfolgerats, dem Hunderte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens angehören, das Proklamationsdokument ausgefertigt worden. Zu den Unterzeichnern zählten unter anderem Charles' ältester Sohn William - der neue Thronfolger - seine Gattin Camilla und Premierministerin Liz Truss. Die Zeremonie wurde von dem Ruf "Gott schütze den König" begleitet. Charles erklärte: "Für die Verrichtung der schweren Aufgabe, die mir auferlegt ist, und der ich nun das widme, was mir von meinem Leben bleibt, bete ich um die Anleitung und Hilfe des Allmächtigen Gottes."

Faktisch ist der 73-Jährige bereits seit dem Tode Elizabeths König. Sie war am Donnerstag im Alter von 96 Jahren gestorben. Erst kürzlich hatte sie ihr 70. Thronjubiläum gefeiert. Die britische Regierung rief den Beginn einer nationalen Trauerphase aus, die bis zum Ende des Tages, an dem das Staatsbegräbnis stattfindet, dauern soll. Zu Beisetzung in mehr als einer Woche werden Staatsoberhäupter und andere hochrangige Gäste aus aller Welt erwartet, darunter US-Präsident Joe Biden.

Adelsexperten sind sich einig, dass Charles es schwer haben dürfte, die großen Erwartungen zu erfüllen. Während Elizabeth zeitlebens immense Popularität genoss, musste sich Charles immer wieder Kritik anhören. Gegner tragen ihm die gescheiterte Ehe mit seiner ersten Frau nach - der in weiten Teilen der Bevölkerung verehrte Prinzessin Diana, die vor 25 Jahren tödlich verunglückt war. Charles zweite Frau Camilla musste jahrelang gegen das Image der unbeliebten Nebenbuhlerin ankämpfen.

Unterstützer von Charles halten dagegen, seine bisherige Arbeit werde unterschätzt oder missverstanden. Bei Themen wie dem Klimawandel sei er seiner Zeit voraus gewesen. Und sie heben seine soziale Ader hervor. Vor fast 50 Jahren gründete er die Wohltätigkeitsorganisation Prince's Trust, die bisher über einer halben Million Menschen geholfen hat.