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Ina Regen und der Sisterhood-Gedanke in der österreichischen Musikbranche

Die österreichische Künstlerin Ina Regen will ihre Popularität nutzen, um anderen Frauen eine Bühne zu bieten – unter anderem mit einem Event zum Internationalen Frauentag 2020.

Beim Donauinselfest war sie im Jahr 2018 der einzige weibliche Sonntags-Act auf der großen Ö3-Bühne: Ina Regen. Als sie kurz vor dem größten Auftritt ihrer bisherigen Karriere in einem Interview gefragt wurde, wie es sich denn anfühle, die “Quotenfrau” zu sein, beschloss sie, etwas gegen diese Art der Wahrnehmung zu unternehmen. So ist unter anderem das Event “SIE – ungewöhnlich selbstverständlich” entstanden, das am Internationalen Frauentag 2020 im Wiener Konzerthaus stattfinden wird.

Beim Interview im Café Jelinek erzählt Ina Regen, dass sie durch den Konzertabend, an dem KünstlerInnen wie Marianne Mendt, LYLIT, Yasmo und 5/8erl in Ehr’n auftreten werden, zeigen möchte, dass Mädchen und Frauen einen ungewöhnlichen Weg gehen und neue Träume entwickeln dürfen – und dass niemand das Recht hat, sie als “Quotenfrauen” abzustempeln und ihnen so ihre Leistungen abzuerkennen und sie auf ihr Geschlecht zu reduzieren.

Dass Ina Regen Feministin ist, sagt sie (im Gegensatz zu anderen Persönlichkeiten, die diesen Begriff oftmals vorsichtig umschiffen) ganz offen: “Ich habe mir das erarbeitet, ich bin nicht feministisch erzogen worden. Ich kann mich damit identifizieren, wenn Feminismus für eine Befreiung von einem Frauenbild steht und ich mich entscheiden kann, welche Frau ich sein möchte. In dem Moment, in dem ich eine Frau bin, müssen mich die Rechte von Frauen interessieren.”

In der österreichischen Musikbranche wird die weibliche Solidarität für Ina Regen immer mehr spürbar – auch durch ihr Event zum Frauentag soll gezeigt werden, dass ein Netzwerk besteht und Musikerinnen nicht in Konkurrenz zueinander stehen, weil für jede Platz ist. “Ich bekomme immer wieder gesagt, dass das, was ich mache, so außergewöhnlich sei. Dabei kenne ich so viele Frauen, die das machen, nur sind wir weniger sichtbar als unsere männlichen Kollegen”, so Ina Regen im Gespräch mit k.at.

Die Einnahmen der Veranstaltung werden an verschiedene wohltätige Organisationen gespendet – unter anderem an das Caritas-Projekt #wirtun, das Frauen in Not unterstützt, an Tamar, eine Beratungsstelle für Opfer sexuellen Missbrauchs, und Lefoe, ein Projekt zur Unterstützung von Migrantinnen.

Beim Event selbst wird es auch einen Komponistinnenwettbewerb geben: “Ich will meine Popularität nutzen, um andere Frauen mit zu heben. Dieser Sisterhood-Gedanke soll in meinem Leben auch tatsächlich Anwendung finden.”