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"Inventing Anna": 10 Fakten über Anna Delvey, die die Serie verschweigt

Für alle, die nicht genug von Anna Delvey kriegen: Zehn spannende Fakten über das echte Leben der Hochstaplerin.
Selma Tahirovic Selma Tahirovic

Hochstaplerin Anna Sorokin, deren Geschichte als Inspiration für die Netflix-Serie "Inventing Anna" diente, schleuste sich von 2013 bis 2017 in die New Yorker Elite ein und betrog diese um insgesamt 275.000 US-Dollar (circa 246.000 Euro). Unter dem Pseudonym Anna Delvey verkaufte sich Sorokin als reiche Erbin und ergaunerte sich damit einen extravaganten Lifestyle – für den sie jedoch nie bezahlte. Zu ihren Opfern zählten InvestorInnen, exklusive Hotels und Leute aus der Modebranche. 2019 flog ihr Betrug auf und Anna Delvey wurde verurteilt.

Für all jene unter euch, die nach der Serie noch immer nicht genug von Anna Delvey haben, haben wir an dieser Stelle zehn Fakten über ihr echtes Leben zusammengetragen.

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1. Hunter Lee Soik soll Anna Delveys Freund gewesen sein

Laut "PageSix" soll der Unternehmer und TED-Talk-Redner Hunter Lee Soik der "echte" Freund von Anna Delvey gewesen sein. Demnach soll sich das Paar ein Jahr lang gedatet haben. Delvey wollte die Preisgabe seiner Identität zunächst für 10.000 US-Dollar (circa 8.900 Euro) an die Medien "versteigern". InsiderInnen kamen den finanziellen Plänen der Betrügerin aber in die Quere. 

2. Anna Delvey soll dem Fyre-Festival-Gründer Billy McFarland Geld schulden

Die Hochstaplerin schuldete dem US-Unternehmer Billy McFarland angeblich Geld, nachdem sie im Hauptquartier seines Kreditkartenunternehmens Magnises übernachtet und keine Miete gezahlt hatte.

McFarland sitzt derzeit selbst im Gefängnis: Er betrog InvestorInnen und zahlreiche Menschen, die für sein Fyre-Festival 1.000 US-Dollar (895 Euro) Eintritt zahlen sollten. Das Festival war ein totales Desaster – McFarland wurde zu sechs Jahren Haft verurteilt. 

3. Anna Delvey bereut ihre Taten nicht

Einen Tag nach ihrer Verurteilung sagte Delvey der "New York Times": "Die Sache ist die, dass es mir nicht leidtut. Ich würde Sie, alle anderen und mich selbst anlügen, wenn ich sagen würde, dass mir irgendetwas leidtut." Delvey bedaure lediglich, auf welche "Art und Weise" sie manche Dinge angegangen sei.

Einige Zeit später erklärte sie, dass ihre Aussage falsch aufgefasst wurde: "Es tut mir leid, wie mein Fall wahrgenommen wird. Und es tut mir leid, dass ich zu diesen Maßnahmen gegriffen habe, von denen die Leute denken, dass ich sie jetzt verherrliche."

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4. Anna Delvey erfand ihre FinanzberaterInnen

Als sich die finanzielle Lage für Anna Delvey verschlechterte, soll Delvey ihren Opfern laut "Time" erzählt haben, dass ihr erfundener Finanzberater, Peter W. Hennecke, gestorben sei. Seine Telefonnummer war die eines Wegwerfhandys, das Delvey in einem Supermarkt gekauft hatte.

Nach dem "Tod" von Peter Hennecke soll Anna eine neue Finanzberaterin namens Bettina Wagner erfunden haben. Dafür googelte sie angeblich nach "unauffindbaren gefälschten E-Mails" und "nicht existierenden E-Mails, die nicht zurückgeschickt werden können".

5. Die Betrügerin soll mit Julia Fox sollen an einem Projekt arbeiten

Wie Anna Delvey gegenüber der "New York Times" erklärte, soll sie mit Schauspielerin Julia Fox an einem gemeinsamen Projekt arbeiten. Fox sorgte in letzter Zeit für Schlagzeilen, nachdem sie den Rapper Kanye West datete. Was es mit dem neuen Projekt auf sich hat, ist derzeit nicht bekannt.

6. Anna Delvey engagierte tatsächlich eine Stylistin für ihren Prozess

Im Jahr 2018 enthüllte "GQ", dass Sorokin von Anastasia Walker eingekleidet wurde – einer Stylistin, zu deren prominenten KundInnen unter anderem Courtney Love, Madonna und G-Eazy gehören. Zudem sei Walker eine Bekannte von Anna Delveys bester Freundin Neff Davis gewesen.

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7. Die Hochstaplerin soll Regisseur Joel Cohen kennengelernt haben

Durch ihre exklusiven Verbindungen soll Delvey mit dem Anwalt Joel Cohen in Kontakt gekommen sein. Cohen übernahm 1997 die Ermittlungen seines Büros gegen Jordan Belfort – der Betrüger, der als "The Wolf of Wall Street" bekannt ist und mit dem Verkauf von Kleinstaktien zig Millionen Dollar verdiente.

Cohen soll zudem derjenige gewesen sein, der Anna Delvey den Kontakt zu Andrew Lance vermittelte – welcher wiederum die Inspiration für die Figur des Alan Reed in "Inventing Anna" war.

8. Delveys Anwalt verfasste E-Mails in Comic Sans

Der Immobilienanwalt Andrew Lance soll am meisten dazu beigetragen haben, die falsche Identität von Anna Delvey zu legitimieren. Im echten Leben soll Lance laut "Rolling Stone" E-Mails in der Schriftart Comic Sans MS verfasst haben. 

Darin pries er Delveys "sehr aufregende Sanierung" einer Immobilie in der Park Avenue an, die, wie er sagte, "von einem Spitzenteam für diese Art von Veranstaltungsort und Räumlichkeiten unterstützt wurde". Er wies jedoch darauf hin, dass seine Klientin einen Kredit benötigte, "weil sich ihr persönliches Vermögen, das recht beträchtlich ist, außerhalb der USA befindet". Der Schriftverkehr wurde im Prozess vorgelegt.

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9. Ein bekannter Hedgefonds-Manager fühlte sich neben Delvey wie "Freak"

In der Serie wird erwähnt, dass Delvey neben Billy McFarland auch mit Martin Shkreli in Kontakt stand. Das ist wahr: Der ehemalige Hedgefonds-Manager schrieb in einem Brief an das "New York Magazine", dass Anna wie "eine beliebte 'Frau in der Stadt' war, die jeden kannte. (...) Auch wenn ich landesweit bekannt war, fühlte ich mich neben ihr wie ein Computerfreak."

Shkreli war ebenfalls ein Freund des Betrugs: Der ehemalige Hedgefonds-Manager wurde im Dezember 2015 nach einer Bundesanklage wegen Wertpapierbetrugs vom FBI verhaftet. Im August 2017 wurde er in zwei Fällen des Wertpapierbetrugs und in einem Fall der Verschwörung zum Wertpapierbetrug für schuldig befunden.

10. Anna Delvey wurde nach drei Jahren aus dem Gefängnis entlassen

Wer glaubt, dass die Betrügerin immer noch hinter Gittern sitzt, irrt sich. Die gebürtige Russin wurde laut "Esquire" im Februar 2021 aufgrund "guter Führung" auf Bewährung entlassen. Sie hatte nur drei ihrer vier- bis zwölfjährigen Haftstrafe abgesessen.