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Joyce Ilg und Faisal Kawusi: Backlash wegen K.-o.-Tropfen-Witz

Joyce Ilg machte einen fragwürdigen "Witz" über K.-o.-Tropfen und musste heftige Kritik einstecken.

Triggerwarnung: In diesem Beitrag geht es um sexuelles Fehlverhalten und K.-o.-Tropfen.

Die Komikerin und Podcasterin Joyce Ilg sorgte zu Ostern für Aufsehen im Netz: Sie posierte mit Comedian Luke Mockridge, dem im letzten Jahr sexuelles Fehlverhalten vorgeworfen wurde. Doch das Selfie allein war nicht das Hauptproblem: Joyce Ilg entschied sich in ihrer Caption, auf einen fragwürdigen Witz von Luke Mockridge Bezug zu nehmen.

"Hat hier irgendwer von euch Eier gefunden? Ich habe nur ein paar K.-o.-Tropfen bekommen", schrieb die 38-Jährige und wies gleich selbst darauf hin, dass in ihren Augen Humor alles darf. Mit dem Hashtag #FreedomofHumour sah sie ihr Posting abgesichert, aber die Community reagierte gnadenlos auf den geschmacklosen "Witz". 

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Joyce Ilg: Shitstorm nach K.-o.-Tropfen-"Witz"

Nach dem fragwürdigen "Witz" hagelte es Kritik in den Kommentaren. Joyce Ilg verharmlose mit diesem Statement nicht nur sexuelle Gewalt, sondern würde auch Menschen, die Opfer von K.-o.-Tropfen wurden, triggern oder sogar retraumatisieren. Auch einige Prominente kommentierten das Posting. So äußerte sich etwa Model Stefanie Giesinger ebenfalls kritisch: "Anscheinend lässt dich auch die Meute kalt, die dir hier laut und deutlich sagt, dass Foto, Caption und Rechtfertigung total daneben sind", so Giesinger. 

Kurz nachdem die kritischen Kommentare auftauchten, beschloss Joyce Ilg, sich zu rechtfertigen. Anstatt die Caption zu ändern oder das Posting ganz zu löschen, fügte sie noch einen Absatz nachträglich ein: Es sei zu "Missverständnissen" gekommen, so die 38-Jährige. 

Joyce Ilg rechtfertigt sich

"Das sollte kein Witz auf Kosten von K.-o.-Tropfen-Opfern sein, sondern eine Anspielung darauf, dass Luke diesen K.-o.-Tropfen-Gag ja damals in seinem Programm hatte und ihm das nachträglich als vermeintlicher 'Beweis von Schuld' ausgelegt wurde", verteidigte sich Joyce Ilg. Er habe nie jemandem K.-o.-Tropfen gegeben, erklärt sie weiter. Es sei ihr klar gewesen, dass das "nicht jeder lustig findet". Man fragt sich weiter, warum die Podcasterin und Komikerin die Notwendigkeit verspürte, die Aussage trotzdem zu tätigen. "Mein Humor hat wenig Grenzen und dazu stehe ich auch", schrieb sie.

"Dein Humor mag grenzenlos sein, Joyce Ilg, dein Intellekt ist es nicht", so die Reaktion von Comedian Thomas Spitzer. Das Echo in den Kommentaren war weiterhin negativ. 

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Backlash reißt nicht ab: Neues Statement von Joyce Ilg

Joyce Ilg veröffentlichte zwei Tage nach dem Oster-Posting ein weiteres Statement und ruft darin zum Dialog auf. "Sollten wir neben Humorgrenzen nicht auch über Shitstormgrenzen reden?", fragt sie und wies darauf hin, dass sie mit Hasskommentaren konfrontiert ist.

"Joyce, die meisten Kommentare waren konstruktive Kritik", wies ein Follower die 38-Jährige hin. In ihrer Story teilt sie ihre eigenen Antworten auf kritische Kommentare. Auch eine Instagram-Story von Faisal Kawusi wurde von ihr geteilt, in dem der Comedian seine Kollegin verteidigt. "Kunst hat keine Grenzen", ist er sich sicher. "Ich bin für eure Gefühle nicht verantwortlich", führt er in einem Beispiel aus. Joyce Ilg gibt ihm offenbar recht. 

Sie hätte auch schon eine Idee entwickelt, wie sie mit ihren KritikerInnen in den nächsten Tagen ins Gespräch gehen kann. Man darf gespannt sein.

Faisal Kawusi äußert sich zum K.-o.-Tropfen-"Witz" und erntet Backlash

Auch Faisal Kawusi geriet jetzt in das Auge der KritikerInnen. Der Comedian hatte mit einem Kommentar unter Joyce Ilgs Posting eine Grenze überschritten. Nachdem die Songwriterin Silvi Carlsson erklärt hatte, dass sie fast an K.-o.-Tropfen gestorben wäre, griff sie der Comedian an: "Das nächste Mal werde ich die Dosis verstärken, versprochen", schrieb er.

Kurz darauf entschuldigte sich Faisal Kawusi allerdings in seiner Instagram-Story und erklärte, dass er sich aus den sozialen Medien zurückziehen werde: "Das war nicht klug und darf mir so auch nicht passieren", gab er zu.

Auch der Sender Sat.1 bleibt bei seinem Boykott: Schon seit dem "Promibacken" distanzierte sich Sat.1 von Faisal Kawusi. Jetzt äußerte sich der Sender nochmal und betont, bei der Entscheidung zu bleiben.

"Mit dem Promibacken im vergangenen Herbst hat Sat.1 die Zusammenarbeit mit Faisal Kawusi beendet. Aus Gründen. Und das bleibt natürlich so", hieß es in einem Tweet von Sat.1.

Faisal Kawusi möchte sich Gedanken machen, wie er sich künftig auf Social Media verhalten will, betonte der Comedian.

Professionelle Hilfe

Wer Erfahrungen mit Gewalt oder sexuellen Übergriffen erlebt oder in der Vergangenheit erlebt hat, kann sich kostenlos und anonym an die Frauenhelpline gegen Gewalt 0800/222-555, www.frauenhelpline.at, an die Onlineberatung für Mädchen und Frauen im HelpChat, www.haltdergewalt.at oder an die Männerberatungsstelle unter 0720 / 70 44 00, https://www.maennerinfo.at wenden.