APA - Austria Presse Agentur

Juan Carlos: Ex-Geliebte verwahrt kein Geld für mich

Der spanische Ex-Monarch Juan Carlos hat dementiert, seiner früheren Geliebten jemals Geld zur Verwahrung gegeben zu haben. In einem am Freitag von spanischen Medien veröffentlichten Brief schrieb Juan Carlos 2018 an seinen Schweizer Anwalt, von einem Geldgeschenk, das er seiner damaligen Geliebten Corinna zu Sayn-Wittgenstein 2012 gemacht habe, habe er nie etwas zurückhaben wollen.

Die Schenkung an die gebürtige Dänin sei "unwiderruflich" gewesen, schrieb der frühere König in dem Brief. Sie habe niemals Geld in seinem Auftrag für ihn verwahrt. Zu Sayn-Wittgenstein war von 2004 bis 2009 Juan Carlos' Geliebte und hat eingeräumt, später von ihm eine große Geldsumme erhalten zu haben. Laut der Schweizer Zeitung "La Tribune de Genève" handelte es sich um 65 Millionen Euro.

Der britischen BBC sagte zu Sayn-Wittgenstein in einem am Donnerstag ausgestrahlten Interview, mit diesem "außergewöhnlich großzügigen Geschenk" habe sich der damalige König für ihre Freundschaft bedankten und ihre Zukunft absichern wollen. Zudem habe er ihren Sohn gern gehabt.

Schweizer Ermittler hegen den Verdacht, dass es sich bei den 65 Mio. Euro um Teile einer Zahlung in Höhe von 100 Mio. Dollar handelte, die Juan Carlos aus Saudi-Arabien erhalten hatte. Sollte das der Fall sein und das Geld aus illegalen Quellen stammen, hätte sich zu Sayn-Wittgenstein mit der Annahme der Zahlung möglicherweise der Geldwäsche schuldig gemacht.

Mit Gesprächen mit einem spanischen Polizisten, die dieser heimlich aufgezeichnet hatte, hatte die frühere Geliebte einen Korruptionsskandal um Juan Carlos ins Rollen gebracht. Der Ex-König ging Anfang August schließlich ins Exil.

Gegen den 82-Jährigen wird wegen mutmaßlicher Verwicklung in eine Korruptionsaffäre ermittelt. In dem Fall geht es um mögliche Schmiergeldzahlungen bei der Auftragsvergabe für den Bau einer Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke zwischen Mekka und Medina in Saudi-Arabien an ein spanisches Konsortium. Auch in der Schweiz laufen Ermittlungen dazu.