APA - Austria Presse Agentur

Jürgen Drews räumt in Autobiografie mit Irrtümern auf

Nein, er sei nicht der selbst ernannte "König von Mallorca". Und einen gelifteten Hintern hat Jürgen Drews nach eigener Aussage auch nicht. Der 75-jährige deutsche Schlagersänger - berühmt vor allem für sein Lied "Ein Bett im Kornfeld" - hat eine Autobiografie veröffentlicht und darin mit manchen angeblichen Irrtümern aufgeräumt.

Unter dem Titel "Es war alles am besten" legt der stets jugendlich wirkende Sänger, Schauspieler und Moderator eine Art Lebensbeichte ab. Schon vor 15 Jahren hatte Drews dies angekündigt. Damals versprach er ein Werk "ohne Beschimpfungen". Das ist ihm gelungen.

Der Schlagersänger hatte vor der Veröffentlichung gesagt, "ehrlich, offen und privat" sein zu wollen. Dass bei ihm die Grenzen des Privaten und der Glitzerwelt immer wieder verschwimmen, gesteht Drews in dem Buch mehrmals ein. Bei seiner heutigen Ehefrau Ramona (46) entschuldigt er sich auf den über 300 Seiten des Buches mehrfach.

Besonders peinlich war ihm im Rückblick ein gemeinsamer Talkshow-Auftritt im Schweizer Fernsehen. Vor laufender Kamera nötigte er Ramona, zu zeigen, dass sie noch Muttermilch hat - obwohl die Tochter zu dem Zeitpunkt bereits sechs Jahre alt war. "Wofür ich mich heute noch zutiefst schäme", schreibt Drews.

Das Buch ist aufgebaut wie ein Brief an seine Fans, jedes Kapitel trägt den Titel eines seiner Lieder. So schreibt er zu:

DROGEN UND ALKOHOL: Mit den Eltern kifft er. Nach der Matura (im zweiten Versuch) kommt er sturzbesoffen nach Hause und kotzt sich bei einem "Filmriss" die Seele aus dem Leib. Kokain probiert er aus - beim anschließenden Auftritt trifft er keinen Ton, deshalb bleibt es dabei. Heute trinkt er höchstens einmal im Monat ein Bier. Seine Frau konsumiert keinen Alkohol.

ANDERE STARS: Den 2019 gestorbenen Sänger Costa Cordalis ("Anita") bezeichnet er als eine Art Freund, sofern das in dem Geschäft überhaupt möglich war. Beide verbindet die Liebe zu Mallorca. Sein Tod habe ihn tief getroffen. Das "Bond-Girl" Britt Ekland verschaut sich in ihn nach einer Show mit Rudi Carrell (1978) und will nach der After-Show-Party mit Drews im Pool verschwinden. Drews schreibt von einem sehr unterhaltsamen Abend mit wunderbaren Gesprächen. Passiert sei nichts.

SEIN WESEN: Er sei bereits als Kind schüchtern gewesen - der Vater nannte ihn "Klein-Klemmi". Seine Eltern machen sich Sorgen, weil sie ihren Sohn zu scheu finden. Eine Therapie ist bereits angedacht. Die Musik ist dann die Rettung und gibt ihm Selbstbewusstsein. An der Gitarre kann er sich festhalten - oder dahinter verstecken. Den Begriff Star mag Drews nicht. Er selbst bezeichnet sich als "Heiopei" oder "Schlagerfuzzi".

GERÜCHTE: Drews kämpft jahrelang gegen Gerüchte an, dass er schwul und sein Po geliftet sei. Mit beidem räumt er in dem Buch auf. Bei der Sache mit dem Hintern schildert er detailreich, wie ein Boulevard-Medium die falsche Geschichte erzählt habe.

HITS: Die Erfindung des Kassettenrekorders mit Aufnahmefunktion verdirbt Drews die Verkaufszahlen seines größten Hits. "Ein Bett im Kornfeld" geht zwar 1976 durch die Decke, der Song wird im Radio rauf und runter gespielt - eine Goldene Schallplatte aber gibt es erst mit großer Verspätung im Jahr 2018. Der Verkauf stockt kurz vor dem Ziel, weil die Fans das Lied massenhaft im Radio mitschneiden. "Für uns Künstler eine ziemlich unglückliche Situation", schreibt Drews.

FRAUEN: Der Schlagerkönig hatte so einige. Die Beziehung zu seiner fast 30 Jahre jüngeren Ehefrau Ramona steht anfangs auf wackligen Beinen. Fast zu spät trennt er sich von einer früheren Freundin. Dann klappt es aber doch mit Ramona, die er zum ersten Mal bei einer Miss-Wahl an der Ostsee getroffen hatte - im Beisein ihrer Eltern.