APA - Austria Presse Agentur

Katarina Witt "privilegiert" durch Aufwachsen in DDR

Die frühere Eiskunstläuferin Katarina Witt will die eigene Vergangenheit nicht abstreifen. Sie fühle sich "privilegiert", dass sie in der DDR aufgewachsen sei "und auch all das Schöne und all das Wertvolle" beigebracht bekommen habe, was sie auch in ihrer späteren Laufbahn habe umsetzen können, sagte die zweifache Olympiasiegerin bei einer digitalen Veranstaltung von "Zeit", "Zeit"-Stiftung und Universität Leipzig am Donnerstag.

Die 54-Jährige äußerte sich auch zum Stand der Deutschen Einheit. In diesem Jahr sei die Berichterstattung in den Medien "über unsere Vergangenheit und Geschichten" als Ostdeutsche deutlich reflektierter gewesen als bei früheren Jahrestagen. "Das Gefühl, dass jetzt, nach den 30 Jahren, irgendwie mehr Respekt, mehr Achtung, mehr Neugier und mehr Offenheit da ist", bereite ihr "Gänsehaut", sagte Witt.

Nach der Wahl von Joe Biden zum US-Präsidenten zieht es Witt wieder mehr in die US-Botschaft in der deutschen Hauptstadt. "Ich freu mich jetzt schon tatsächlich, wenn es wieder einen Empfang gibt hier in der Botschaft in Berlin", sagte die 54-Jährige, die lange in den USA gelebt hat. Unter der Regierung von US-Präsident Trump habe sie Einladungen der Botschaft oft ausgeschlagen: "Da habe ich - muss ich gestehen - die letzten vier Jahre eher abgesagt, wie vielleicht viele andere auch", sagte die einstige Leistungssportlerin.