APA - Austria Presse Agentur

"King of Comedy" Judd Apatow feiert seinen 52. Geburtstag

Sein Humor ist deftig - aber niemals brachial oder verletzend: Mit seinen Komödien hat Judd Apatow Kult-Status erlangt. Zudem hat der US-Regisseur, der am 6. Dezember 52 Jahre alt, seinen Humor in den letzten Jahren immer mehr verfeinert.

Dafür steht die Netflix-Serie "Love", die Apatow als Erfinder und ausführender Produzent mit verschiedenen Regisseuren umgesetzt hat. Sie handelt von Gus (Paul Rust), einem ziemlichen Nerd und Privatlehrer von Kinderschauspielern, und Mickey (Gillian Jacobs), die nichts gegen reichlich Sex, Alkohol und Drogen einzuwenden hat.

Die beiden orientierungslos durchs Leben driftenden Großstädter könnten unterschiedlicher nicht sein, entsprechend schwierig gestaltet sich ihre Beziehung.

Ziemlich orientierungslos und durch den Wind ist auch Steve Carell in der Komödie "Jungfrau (40), männlich, sucht..." (2005), mit der Judd Apatow sein Kino-Regiedebüt gab. Andy (Carell) ist ein ziemlicher Loser, und Frauen sind für ihn völlig fremde Wesen. Als seine Arbeitskollegen erfahren, dass er mit 40 immer noch Jungfrau ist, wollen sie ihm helfen. Die Katastrophe ist vorprogrammiert.

Nach seinem nächsten Film erhielt Judd Apatow einen Brief von Star-Regisseur Steven Spielberg, der sich bei der Dramedy "Beim ersten Mal" (2007) an das Generationenporträt "American Graffiti" erinnert gefühlt hätte, wie Judd Apatow in der Sendung "In Depth" erzählte.

Den sympathisch-chaotischen Außenseiter spielt diesmal Seth Rogen, der nach einem One-Night-Stand mit einer TV-Journalistin erfahren muss, dass er Vater wird. Die Katastrophe ist vorprogrammiert.

Judd Apatow stand viele Jahre als Stand-up-Comedian auf der Bühne. Und zu beginn seiner Karriere teilte er sich zwei Jahre lang ein Appartement mit Adam Sandler, dem er eine Rolle in "Wie das Leben so spielt" (2009) gab. Der Film ist weniger Comedy als eine melancholische Geschichte über einen kranken, vereinsamten Komiker.

Judd Apatow wurde schnell in Hollywood als Regisseur, Produzent und Autor innerhalb kurzer Zeit erfolgreich, seine frühen Jahre beim Fernsehen waren allerdings eine Katastrophe, da seine Comedy-Shows schnell wieder abgesetzt wurden.

"Ich war am Boden zerstört", erinnerte er sich einmal im Interview der Deutschen Presse-Agentur. "Irgendwann habe ich einfach aufgegeben, 'ich weiß nicht, wie man im Fernsehen eine hohe Einschaltquote packt', dachte ich mir. Ich bin dann zum Kino gewechselt, ohne mich inhaltlich zu verändern. Vermutlich machen meine Geschichten einfach mehr Sinn auf der Kinoleinwand anstatt im Fernsehen als Serie."

"Dating Queen" (2015) ist seine bisher letzte Regie-Arbeit für das Kino. Darin spielt die New Yorker Komikerin Amy Schumer eine Frau, die von Bett zu Bett hüpft, ohne sich binden zu wollen. Eine Drama, eine Romanze - und eine Komödie, die weltweit 140 Millionen Dollar eingespielt hat.

Judd Apatow selbst ist seit 1997 mit der US-Schauspielerin Leslie Mann verheiratet. Die beiden sind Eltern zweier Töchter.