APA - Austria Presse Agentur

Kunsthalle Emden widmet Otto Waalkes Ausstellung

Über die Straße hüpfende Menschen könnten in Emden bald keine Seltenheit mehr sein. In der ostfriesischen Stadt gibt es ab Samstag die erste Ampel mit Otto-Signet, das den Emder Ehrenbürger in seiner Lieblingspose zeigt: als hüpfenden Otto. Wie sollen die Menschen bei Grün die Straße überqueren? "So, wie es gezeigt wird", empfiehlt Otto Waalkes, der am Freitag in seiner Heimatstadt wa

Die Kunsthalle Emden zeigt bis 22. September die Ausstellung "Otto Coming Home - he kummt na Huus". "Das bedeutet mir sehr viel", sagt der 70-Jährige, der nach dem Rundgang eine eigens kreierte Ottifanten-Torte anschneiden durfte.

Die Ostfriesen mögen "ihren Otto". In Emden kommt er aus dem Grüßen gar nicht raus. Er posiert für Selfies, unterschreibt Karten, Poster und große und kleine Plüsch-Ottifanten in allen Farben. "Es ist sensationell und unglaublich, wie hoch die Identifikation der Menschen in Ostfriesland mit der ganzen Person Otto ist", sagt Kunsthallen-Direktor Stefan Borchardt. "Otto hat immer gezeigt, dass er seine Heimat Ostfriesland liebt. Das spüren die Menschen." Allerdings verging viel Zeit, bis die Otto-Ausstellung in Emden wahr wurde.

"Das hat jahrelang gedauert, so lange, bis keiner mehr geglaubt hat, dass es möglich ist. Und nun das! In meiner Heimat: die Ottifanten im Wandel der Kunst", freut sich der Künstler. "Jetzt kommen auch Onkel und Tante und mein Bruder mit seiner Familie und schauen sich das an. Sie stehen mir ja sehr nahe, und auf ihr Urteil lege ich besonderen Wert. Bin gespannt, wie es ausfällt." Bilder, Skizzen und Persiflagen sind zu sehen. Videoaufnahmen und Exponate aus einem halben Jahrhundert Otto, "dem Pionier des gepflegten Klamauks", wie die "Süddeutsche Zeitung" einmal schrieb.

Zu sehen sind auch zeichnerisch umgesetzte Wortgebilde wie die "Bügelratte", das rote "Rotwild" und die lachende "Lachmöwe". Fotos von Otto mit Udo Lindenberg und Marius Müller-Westernhagen dürfen nicht fehlen, denn alle drei lebten mal in einer Wohngemeinschaft. Ausgestellt sind viele Persiflagen, darunter die auf den Klassiker des Bildes von Marylin Monroe in ihrem kurzen weißen Kleid, das von einem Luftstrahl nach oben gewirbelt wird. Der Titel lautet bei Otto: "Ostfriesischer Föhn". Für den Wind sorgen auf seinem Bild vier kleine Ottifanten, die von unten kräftig pusten. Otto gelinge es, durch seine Versionen den Originalen immer einen humorvollen Bruch beizufügen, sagt Borchardt.

Die Ausstellung war bis vor kurzem auch in Hamburg zu sehen. Dort lebt Otto seit vielen Jahren. "Hamburg ist wunderschön und hat stellenweise ein ostfriesisches Ambiente. Das Ganze ist natürlich eine Nummer größer, die Leute leben anonymer als hier im Emden", sagte er der dpa. Im beschaulichen Emden kennt jeder jeden und man grüßt sich untereinander. Kann er sich vorstellen, wieder nach Emden zurückzuziehen? "Durchaus möglich, alles offen. Warum eigentlich nicht?"

Die Stadt schätzt ihn und machte ihn zum Ehrenbürger. Voriges Jahr erhielt er das Bundesverdienstkreuz - auch das ist in der Ausstellung zu sehen. Die Bekanntheit hat ihren Preis. Im deutschsprachigen Raum gibt es wohl wenige, die Otto nicht sofort erkennen würden. Anonymitätsverlust ist das Stichwort. "Aber wenn Du ein gewisses Image hast, wie ich, dann ist das positiv", sagt Otto. "Die Leute freuen sich, wenn sie mich sehen. Sie strahlen. Das ist gesundheitsfördernd."