APA - Austria Presse Agentur

Lena Meyer-Landrut: "Habe nie besoffen auf Homepartys in die Ecke gekotzt"

In einem neuen Interview erinnert sich Lena Meyer-Landrut daran, auf welche Erfahrungen sie in ihrer Jugend verzichten musste.

Über zehn Jahre sind vergangen, seitdem Lena Meyer-Landrut im Alter von nur 19 Jahren den Eurovision Song Contest für Deutschland gewann und damit über Nacht zu Everybody's Darling wurde. Bis heute ist die inzwischen 30-Jährige eine der bekanntesten Popstars Deutschlands. Im Interview mit dem "Stern" blickt sie auf ihre Karriere zurück – und erinnert sich daran, welche Jugend-Erfahrungen sie aufgrund ihres frühen Ruhms auslassen musste.

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"Ich musste tatsächlich teilweise vor den Augen der Öffentlichkeit erwachsen werden. Das war nicht immer leicht", so die Sängerin. Sie habe jedoch nie das Gefühl gehabt, in etwas "hineingezogen" zu werden, wusste stets, dass sie eine Wahl hat. "Mir war immer klar: Ich kann das alles stoppen und ausbrechen."

"Hätte gerne studiert"

Angesprochen darauf, auf welche typischen Mittzwanziger-Erlebnisse sie wegen ihrer Karriere verzichten musste, antwortete sie: "Ich habe nie besoffen auf Homepartys in die Ecke gekotzt – das war definitiv nicht möglich. Ich hätte auch gerne studiert. Diese Übergangsphase nach der Schule, in der man so Pseudo-Verantwortung gegenüber seinem Leben verspürt, rumgammelt und einfach alles macht, worauf man Bock hat – diese Phase musste ich auslassen."

Dass ihr dieser Lebensabschnitt in gewisser Hinsicht verwehrt wurde, stimme sie manchmal nachdenklich. Dennoch, so betont die Sängerin, würde sie alles nochmal genau so machen: "Ich durfte dafür andere sehr große Dinge erleben." Unterm Strich sei sei zufrieden damit, wie ihr Leben bislang verlief.

Politisches Interesse geweckt

Mit dem Alter habe sie außerdem ein Interesse für Politik und Weltgeschehen entwickelt – in ihren Zwanzigern habe sie sich dafür nicht sonderlich interessiert, wie sie offen zugibt: "Ich könnte mich heute dafür schämen oder es verschweigen, aber wozu? Warum sollte ich nicht dazu stehen, dass ich ein unpolitischer Mensch war? Für manche Veränderungen braucht man Zeit. Heute bin ich ein politischer Mensch, mit anderen Werten und Prioritäten", erklärt sie. "Ich werde jetzt keine Zeit darauf verschwenden, darüber zu grübeln, warum ich früher so blöd war."