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Nazis, Koks und Hundescheiße: Dieses Linz-Werbevideo geht viral

Ein neues Tourismus-Video über die oberösterreichische Landeshauptstadt sorgt für Begeisterung – und ungeahnten Stolz.
Franz Lichtenegger

Tourismus-Werbespots bestechen für gewöhnlich durch anmutige Landschaftsaufnahmen, lachende Gesichter und das Versprechen einer perfekten Stadt. Für das neue Werbevideo für Linz hat man sich entschieden, ehrlich zu sein. "Altmodisch", "bissi rassistisch", "eine Stadt für Senioren": Linz ist Linz – und macht kein Geheimnis daraus.

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Das neue Werbevideo, das als Herzstück der neuen Tourismus-Kampagne "Linz ist Linz" für die österreichische Landeshauptstadt fungiert, setzt auf 80er-Postkarten-Ästhetik, zeigt dann aber Nazi-Graffitis, grantige Opas und Hundescheiße.

Außerdem zu sehen: Queere Pärchen, Leberkas-Pepi-Gönnung und das legendäre David-Spade-Mural. "Das etwas andere Österreich" eben – ohne Schnickschnack und Klischees. An einem Punkt wird Kitzbühel gar ein Koks-Faible attestiert. 

Auf Social Media erfährt die Kampagne schon jetzt Beifall von vielen Seiten: ORF-Journalist Armin Wolf teilte den Spot mit seinen 490.000 FollowerInnen auf Twitter – und kommentierte lobend: "Das ist ein mutiges, kreatives, sympathisches, großartiges Werbevideo!"

Ein User antwortet: "Genau diese Aussage des Videos, dieser Mut zur Hässlichkeit und ehrlichem Grant ist der Grund, warum ich in Linz wohne. Da wird dir nichts vorgegaukelt. Linz ist eine Hacklerstadt und das grundehrlich (mit a bisserl schiach halt)."

Bei einigen Landsleuten scheint die mutige Umsetzung des Werbespots sogar ungeahnte Heimatliebe hervorzurufen: "Vielleicht bin ich grad ein klein wenig stolz auf meine Heimatstadt", twittert @danibrodesser. 

Und auch der Rest von Austro-Twitter zeigt sich begeistert – nur die Linzer Politik ist alles andere als angetan von der Darstellung seiner Stadt: Wie "OÖNachrichten" berichtet, habe Bürgermeister Klaus Luger das Video erst nach Veröffentlichung gesehen und sei nun ziemlich sauer: "Die Kampagne ist total misslungen!", wird Luger zitiert.