APA - Austria Presse Agentur

Rassismus-Eklat im Fernsehen: Michelle Hunziker erntet Backlash

Michelle Hunziker imitierte in einer italienischen Satireshow Menschen mit asiatischen Wurzeln – und erntete einen Backlash.

TRIGGERWARNUNG: In dem nachfolgenden Beitrag werden rassistische Aussagen und Handlungen beschrieben sowie gezeigt. Falls du von Rassismus oder Diskriminierung betroffen bist, dann wende dich an die kostenlose Telefonseelsorge unter der Nummer 142 oder an die kostenlose Hotline gegen Diskriminierung und Intoleranz unter der Nummer +43 (0) 800 222 666.

Was hat sich TV-Moderatorin Michelle Hunziker dabei wohl gedacht? Wie "blick.ch" berichtet, sorgte ein Beitrag in der italienischen Satire-Sendung "Striscia la notizia" am Montagabend für einen Rassismus-Eklat.

In einem Sketch besuchte ein Auslandsreporter einen angeblichen Ableger des Senders Rai in der chinesischen Hauptstadt Peking. Dabei sprachen Michelle Hunziker und ihr Co-Moderator Gerry Scotti in einer Anmoderation den Namen des Senders "Lai" anstatt "Rai" aus. 

Währenddessen verzogen Scotti und Hunziker ihre Augen, um damit "asiatisches Aussehen" zu imitieren. Anschließend produzierte Hunziker noch Laute, die wohl chinesisch klingen sollten. Was die zwei ModeratorInnen vielleicht lustig fanden, wurde in den Sozialen Medien stark kritisiert. Prompt kassierte die Show einen massiven Backlash. 

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Diskriminierung von AsiatInnen und PoC

Die asiatische Community hat seit dem Beginn der Corona-Pandemie mit Anfeindungen zu kämpfen. Besonders der ehemalige US-Präsident Donald Trump fiel mit Begriffen wie "China Virus" negativ auf. Wie "CNBC" berichtet, bestand das ehemalige Regierungsoberhaupt darauf, dass die Aussage nicht rassistisch sei.

Auch in Italien nahm die Diskriminierung von ChinesInnen seit der Corona-Krise zu. Laut "SRF" musste der italienische Premierminister Guiseppe Conte die Bevölkerung im März 2020 dazu aufrufen, die Ausgrenzung von ItalienerInnen mit asiatischen Wurzeln zu unterlassen.

Dies scheint an Michelle Hunziker vorbeigegangen zu sein, denn schon vor einer Woche wurde in der Show ein rassistischer Sketch gezeigt, der vor allem Schwarze Menschen (People of Colour – PoC) beleidigt. 

In dem Clip machte sich die Show über die italienische Politikerin Laura Boldrini lustig. Der Schauspieler, der die Politikerin verkörperte, benannte während seiner schauspielerischen Darbietung Schwarze Kinder mit dem N-Wort. Zudem wurde das gezeigte Kind im Clip "Congo" genannt. Der Plan, sich über den versteckten Rassismus von Boldrini lustig zu machen, ging nach hinten los – auch hier erhielt die Show einen enormen Backlash auf Social Media. 

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Michelle entschuldigt sich auf Instagram 

Nun entschuldigt sich Hunziker nach dem erneuten Rassismus-Skandal – mit einem Video auf Instagram. "Es tut mir wirklich leid und ich entschuldige mich dafür, falls ich jemanden verletzt habe", sagt die 44-Järhige, die dabei betont, keine Rassistin zu sein. Zuvor hatte der Instagram-Account @diet_prada mit knapp drei Millionen FollowerInnen kritisch auf den Vorfall hingewiesen.

"Mit Stereotypen ist das so eine Sache: Sie tauchen in deinem Alltag auf, ohne dass es dir auffällt", so Hunziker weiter. Sie erzählt, dass Stereotype "normalisiert" werden und jetzt der Zeitpunkt sei, sich zu ändern und aus Fehlern zu lernen. "Wir alle machen Fehler, also bitte hasst mich nicht", sagt die gebürtige Schweizerin, die in der Videobeschreibung betont, dass sie immer gegen Diskriminierung gewesen sei.