Münchner "Tatort"-Duo feiert Jubiläum
Beide lockig, keiner grau. Zwei junge Wilde, weit entfernt von den grauen "Tatort"-Eminenzen, die sie heute sind. Ihr erster Fall mit dem Titel "Animals" jährt sich an diesem Neujahrstag zum 30. Mal. In dem 1991 erstmals ausgestrahlten Film müssen sie sich mit einer weniger verbreiteten Todesart befassen: Eine Frau, die vorher versucht hatte, die Ermittler auf illegale Tierversuche aufmerksam zu machen, wird tot gefunden. Todesursache: Hundebiss.
Der Film zeigt sie nicht etwa - wie das oft bei neuen "Tatort"-Kommissaren der Fall ist - an ihrem ersten Arbeitstag. Sie sind bereits Münchner Kommissare und Kollegen, so als seien sie das schon immer gewesen.
30 Jahre später stimmt das für eine ganze Generation von "Tatort"-Fans. Nur Ulrike Folkerts als Lena Odenthal in Ludwigshafen ist länger im TV-Dienst. Mehr Fälle als Udo Wachtveitl (62) und Miroslav Nemec (66) in ihren Paraderollen Leitmayr und Batic hat aber kein "Tatort"-Gespann bisher gelöst. 86 Krimis haben die beiden auf dem Buckel - 14 mehr als Odenthal.
Dutzende Fälle rund um "Liebe, Sex und Tod" (1997), "Starkbier" (1999), den "Viktualienmarkt" (2000) und "Die letzte Wiesn" (2015) folgten auf "Animals". Vom Amtsantritt bis zu ihrem 25. Dienstjubiläum vor fünf Jahren starben mehr als 150 Menschen im Münchner "Tatort". Das macht im Schnitt mehr als zwei Tote pro Folge. Sieben Assistenten, der langlebigste unter ihnen Michael Fitz als Carlo Menzinger, haben die Kommissare dabei verschlissen. Aktuell im Dienst ist die Nummer acht, Ferdinand Hofer als Kalli.
Batic und Leitmayr hatten in ihren ersten 25 Jahren jeweils acht Liebesgeschichten: Batic eine Beziehung und sieben Affären, Leitmayr drei Beziehungen und fünf Affären. Und es gab auch bemerkenswerte Gastauftritte - darunter Rio Reiser, Bela B. von den Ärzten, Rudolph Moshammer, Karl Moik und Die Toten Hosen.
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