Portman: REUTERS/DANNY MOLOSHOK, DANNY MOLOSHOK; McGowan: APA/AFP/GETTY IMAGES/Noam Galai

Natalie Portman antwortet auf Rose McGowans Kritik an ihrem Oscar-Outfit

Rose McGowan findet Natalie Portmans vermeintlich feministischen Oscar-Auftritt alles andere als mutig. Nun reagiert Portman auf die Kritik.

Falls ihr die Oscar-Berichterstattung in den letzten Tagen erfolgreich ausgeblendet habt, fassen wir an dieser Stelle noch einmal kurz zusammen, was bisher geschah: Aus Kritik an der Tatsache, dass in der Kategorie "Beste Regie" keine einzige Frau nominiert war, trug Natalie Portman auf dem roten Teppich einen Umhang, auf den die Namen weiblicher Regisseurinnen gestickt waren.

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Ihr Statement wurde von vielen Seiten gelobt und sinngemäß als heldinnenhafter feministischer Akt bezeichnet, was angesichts der Tatsache, dass es sich dabei lediglich um ein Kleidungsstück mit winzig kleinen, goldenen Stickereien handelt, einigermaßen deplatziert ist.

Das erkannte auch Portmans Schauspiel-Kollegin Rose McGowan, die für ihr feministisches Engagement und ihre tragende Rolle in der #MeToo-Bewegung bekannt ist, nachdem sie als eine der ersten Frauen öffentlich machte, dass Harvey Weinstein sie sexuell belästigt haben soll.

In einem langen Facebook-Post schrieb Rose McGowan, dass sie Natalie Portmans Aktion ganz und gar nicht “mutig” finde, sondern dass Portman lediglich die Rolle von jemandem spiele, der sich für die Sache einsetzt. Portmans Art von Aktivismus sei beleidigend für all jene, die die tatsächliche Arbeit leisten würden. Schließlich habe Portman in ihrer langjährigen Karriere lediglich mit zwei Regisseurinnen gearbeitet – und eine davon war sie selbst. Auch ihre eigene Produktionsfirma habe bisher lediglich eine Regisseurin engagiert – Portman selbst. Ihr Fake-Support für feministische Anliegen seien selbst Teil des Problems, so McGowan.

Nun hat Natalie Portman auf die Kritik von Rose McGowan reagiert. Sie schreibt in einem Statement, dass sie mit Rose McGowan in dem Punkt übereinstimme, dass es unpassend sei, sie als “mutig” zu bezeichnen, weil sie ein Kleidungsstück mit Frauennamen trägt. Mutig seien vielmehr die Frauen, die aktuell vor Gericht gegen Harvey Weinstein aussagen.

Es sei auch wahr, dass sie wenige Filme mit Frauen gedreht habe, sie habe aber Kurzfilme, Werbefilme und Musikvideos mit weiblichen Regisseurinnen wie Sofia Coppola gedreht. Sie habe immer wieder versucht, Regisseurinnen zu Aufträgen zu verhelfen – oftmals jedoch vergeblich. “Ich will nur sagen, dass ich es versucht habe, und weiterhin versuchen werde. Ich war noch nicht erfolgreich, aber ich hoffe, dass wir einen neuen Weg beschreiten”, so Portman.