APA - Austria Presse Agentur

Oleg Senzow mit aus Haft entstandenem Film in Berlin

Der ukrainische Regisseur Oleg Senzow (43) hat kurz vor Beginn der Internationalen Filmfestspiele in Berlin seinen neuen Film im Maxim-Gorki-Theater vorgestellt. "Numbers" basiert auf einem Theaterstück, das er vor Jahren geschrieben habe. Während der Haft hätten seine Freunde die Idee gehabt, aus dem Theaterstück einen Film zu machen, sagte Senzow.

Der Regisseur war 2015 in einem umstrittenen Prozess in Russland zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt worden - wegen angeblich geplanter Terroranschläge. Weltweit setzten sich Filmemacher für seine Freilassung ein, im vergangenen Jahr kam Senzow dann bei einem Gefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine frei.

Das Filmteam habe ihm Briefe und Bilder geschickt, so hätten sie kommuniziert. Beim Dreh selbst habe er natürlich nicht dabei sein können.

Der Film "Numbers" - auch "Die Zahlen" - erzählt von einer Gruppe in einem totalitären System. Die Figuren tragen keine Namen, sondern Nummern. Sie leben nach strengen Regeln. Gegessen wird nur, während man um eine Tischtennisplatte rennt. Nachts werden Männer und Frauen getrennt. Und über allem wacht die gottgleiche Figur Null. Mit der Zeit rebellieren einige. Der Film ist Teil des Programms zur Berlinale, die am Donnerstag offiziell beginnt.