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Olympia-Mythos: Schlafen die AthletInnen auf Anti-Sex-Betten?

Die Olympia-AthletInnen schlafen in Tokio auf Betten aus Karton. Sollen diese etwa sexuelle Beziehungen verhindern?
Selma Tahirovic Selma Tahirovic

Seit einigen Tagen geht auf Social Media das Gerücht herum, die Olympia-AthletInnen würden in unbequemen Betten schlafen, um nicht miteinander intim zu werden. Die Betten, die aus Karton angefertigt wurden, sehen in der Tat unbequem aus – doch wurden sie wirklich nur dafür gemacht, um Techtelmechtel während des Wettkampfs zu vermeiden?

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"Anti-Sex-Betten" für AthletInnen?

Doch was ist dran an dem Gerücht über die "Anti-Sex-Betten"? Zwei Athleten haben auf Social Media gezeigt, dass die Betten sehr wohl robust und vor allem gemütlich sein können. Das scheint die Theorie zu widerlegen, dass die Betten, deren Rahmen vollständig aus recycelter Pappe bestehen, so konstruiert wurden, dass sie nicht von mehreren Personen gleichzeitig benutzt werden können – nämlich für Sex. 

Laut "Daily Dot" soll vor allem der US-amerikanische Langstreckenläufer Paul Chelimo das Gerücht angeheizt haben. Chelimo twitterte, dass die Pappbetten so konstruiert wurden, dass sie zusammenbrechen, wenn man darin Geschlechtsverkehr hat. 

"Die Betten, die im olympischen Dorf in Tokio aufgebaut werden sollen, werden aus Karton sein, dies soll Intimität unter den AthletInnen verhindern. Die Betten werden dem Gewicht einer einzelnen Person standhalten können, um anderweitig sportliche Situationen zu vermeiden."

Im olympischen Dorf sind alle AthletInnen während des Wettbewerbs untergebracht.

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AthletInnen zeigen "sextaugliche" Betten

Zwei Olympia-Teilnehmer haben sich inzwischen auf Social-Media-Plattformen zu Wort gemeldet, um zu beweisen, dass die Betten strapazierfähiger sind, als es die Gerüchte behaupten.

Der irische Turner Rhys McClenaghan beschloss, die Theorie zu testen – und sprang auf seinem Bett herum, um es einem Stresstest zu unterziehen. Er postete sein Video auf Twitter, wo es bisher mehr als 2,2 Millionen Aufrufe gesammelt hat. 

McClenaghan bekam dafür sogar Lob vom offiziellen Olympia-Account: "Danke, dass du den Mythos entlarvt hast", hieß es in dem Tweet. Seine Demonstration habe gezeigt, "dass die nachhaltigen Pappbetten stabil sind!"

Auch der mexikanische Schwimmer Angel Martinez unterzog sein Bett einem Stresstest und sprang mit seinem Körpergewicht auf die Matratze. Sein Video erhielt auf TikTok mehr als 3,5 Millionen Views. 

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Haben die Olympischen Spiele einen neuen Anmachspruch geboren? 

In einer Pressemitteilung von "Inside the Games" wird beschrieben, dass die Betten "Gewichte von bis zu 200 Kilogramm" tragen können. Das bedeutet jedoch nicht, dass die AthletInnen sich ihren lustvollen Stunden im olympischen Dorf hingeben sollen.

"USA Daily" berichtet wiederum, dass die AthletInnen von den OrganisatorInnen 150.000 Kondome geschenkt bekommen – jedoch nur als Abschiedsgeschenk. Takashi Kitajima, ein Organisator des Olympia-Dorfes, sagte in einer Pressekonferenz ausdrücklich, dass "die Verteilung von Kondomen nicht für den Gebrauch im Dorf gedacht ist."

Laut Kitajima diene die Verteilung dazu, das Bewusstsein für Safer Sex zu steigern und die AthletInnen dazu zu bringen, die Verhütungsmethode in ihre Länder mitzunehmen. 

Immerhin wissen wir nun, dass die "Anti-Sex-Betten" wirklich nur ein Mythos sind. Die US-amerikanische Marathonläuferin Molly Seidel betonte auf Twitter, dass dies sogar die perfekte Vorlage für einen neuen "Olympia-Anmachspruch" sein kann: "Hey, willst du mit mir etwas Pappe einreißen?"