APA - Austria Presse Agentur

Oska will mit erstem Album "Positives in die Welt setzen"

Sie kommt aus einer äußerst musikalischen Familie und hat sich schon als Straßenmusikerin durchgeschlagen. Mit ihrer am 8. Jänner erscheinenden Debüt-EP "Honeymoon Phase" wird es nun ernst für Sängerin Oska, stehen doch 2021 etliche Livetermine im In- und Ausland an - so es Corona zulässt. Nicht gerüttelt wird hingegen an ihrem Ziel: "Ich möchte etwas Positives in die Welt setzen."

In der Wiener Singer-Songwriter-Szene ist Maria Burger, wie die Künstlerin mit bürgerlichem Namen heißt, schon länger ein Begriff. In etlichen Pubs und auf verschiedensten Festivals hat sie ihre große Stimme bereits zum Strahlen gebracht. Als Oska will sie ihr Projekt nun auf die nächste Stufe heben, hat sich ein äußerst professionelles Umfeld gesucht und mit Produzent Alex Pohn den richtigen Kreativpartner zur Hand.

Dabei hat alles ganz klassisch im Kinderzimmer begonnen. "Meine Mama hat immer mit uns gesungen und musiziert", erzählt Burger im APA-Interview über ihren Werdegang. Alle in der Familie seien musikalisch gewesen, nur ihr Geigenunterricht war offenbar weniger von Erfolg gekrönt. "Da hieß es: Die Maria hat dieses Gen irgendwie nicht", lacht die Künstlerin heute. Doch spätestens als Teenagerin wurde ihr klar, dass sie eine ziemlich starke Stimme hat. "Also habe ich für mich gesungen, in meinem Zimmer, und bald begonnen, erste Lieder zu schreiben."

Als es kurz vor der Matura darum ging, ihre nächsten Schritte zu planen, war für Maria Burger klar: ihr Weg führt zur Musik! Also ging es für die gebürtige Niederösterreicherin zum Studium nach Wien und gleichzeitig auf die Straße, wo sie die Passanten mit eigenen Songs und Coverversionen beglückte. Ihre eigene Stimme als Songschreiberin und Performerin zu finden, sei "ein Prozess" gewesen. "Und es fühlt sich irgendwie immer noch so an, als wäre ich mitten drin", gibt sich Burger nachdenklich.

Dabei präsentieren sich die fünf Stücke der EP ziemlich ausgereift, weiß ihr zarter Folkpop doch mit eingängigen Melodien ebenso zu überzeugen wie mit klugen Texten. "Meine Mama hat uns oft irische Musik vorgespielt, Balladen, in denen zwölf Strophen lang Leute gestorben sind oder es um Glücksspiele ging", schmunzelt die Sängerin. "Sie hat uns immer erzählt, worum es geht, dann haben wir das Lied gehört. Wahrscheinlich habe ich auch daher meine Verbindung zu Texten und ein Bewusstsein dafür, was man damit ausdrücken kann."

Ihre Songs seien dementsprechend auch "extrem persönlich", nickt Burger. "Das ist sicher der rote Faden, der sich durchzieht. Ich tue mir leichter, wenn mir Sachen selbst passiert sind und ich dann schreiben kann, wie es war. Das kommt wirklich von mir." Aber natürlich funktioniere das nicht ohne die richtigen Wörter. "Man versucht ja, es schön zu verpacken. Also schau ich extrem, wie Worte klingen, was sie in mir auslösen und welchen Sound sie haben."

Schnell habe sie gemerkt, was für sie der lohnendste Weg im kreativen Geschäft ist: "Es ist so wichtig für junge Künstlerinnen, einfach zu machen und gar nicht so viel darüber nachzudenken", unterstreicht Burger. "Sich zu fragen, womit man Erfolg haben könnte, das funktioniert nicht - jedenfalls nicht für mich! Wenn man sieht, was beim eigenen Tun herauskommt, dann kristallisiert sich ohnehin eine Richtung oder ein Stil heraus."

Was natürlich nicht bedeutet, dass Oska ihr Umfeld komplett ausblendet. Gerade jetzt, wo ihre Musik nicht nur live ertönt, sondern auf Streamingplattformen ein potenziell riesiges Publikum erreichen könnte. "Das war mir davor noch nie so klar", gibt Burger zu bedenken. "Ich will es natürlich trotzdem für mich machen, überlege aber mehr, was anderen helfen könnte - nicht, was ihnen gefallen könnte. Man will ja eine positives Message rüberbringen. Mir ist einfach total wichtig, was ich in die Welt hinausschicke."

Immerhin würde man sich als Songwriterin auch ein Stück weit öffnen. "Auf der Bühne habe ich mir damit nie schwergetan, weil es ja nur ein kurzer Moment ist, den die Leute im Raum mit mir teilen. Aber beim Veröffentlichen schon: Das ist ja dann da, es kann jeder hören. Das macht schon Angst!", so Burger. "Gerade bei Songs wie 'Love You've Lost', der auch der älteste auf der EP ist. Die Rückmeldungen waren aber voll lieb. Es ist eh keiner böse", schmunzelt die 24-Jährige. "Klar bietet man auch Angriffsfläche, aber bisher ist nichts in diese Richtung passiert."

Bleibt noch die Frage nach Corona - immerhin gibt es für junge Künstler wohl bessere Zeiten, mit der eigenen Musik durchzustarten als in einer Welt ohne Livemusik. "Ich nehme es so, wie es ist", gibt sich Maria Burger pragmatisch. "Wir hatten viele Gespräche darüber im Team. Für mich persönlich und meine Musik war es gar nicht so schlimm, weil ich mein Leben noch nicht über das Livespielen finanzieren. Da ist die Situation für größere Acts vielleicht schwieriger, weil auch viele Menschen mit drin hängen. Es würde mir schlecht gehen, wenn jemand anders eine Einnahmequelle verlieren würde aufgrund dessen. Es ist ja für alle schwer." Hilft wohl nur, ihrem eigenen Credo zu folgen: Einfach machen!

(Das Gespräch führte Christoph Griessner/APA)

(S E R V I C E - www.facebook.com/goodoldoska)