APA - Austria Presse Agentur

Das Patriarchat von Venedig attackiert "The New Pope"

Das Patriarchat von Venedig attackiert Oscar-Preisträger Paolo Sorrentino ("La grande bellezza") wegen "beleidigender Verwendung religiöser Symbole".

In Szenen zur Titelmelodie am Anfang der beiden neuen Episoden der TV-Serie "The New Pope" seien junge Tänzerinnen zu sehen, die sich mit Kreuz am Hals an einem erotischen Tanz unter einem Kruzifix beteiligen.

Die vom Patriarchat kritisierte Szene wurde in Venedig in einem Saal der Stiftung Cini auf der Insel San Giorgio vor Paolo Veroneses Bild "Die Hochzeit zu Kana" gedreht, die laut der Kirche einen großen historischen und symbolischen Wert für die Lagunenstadt habe. "Die Szene ist beleidigend, es fehlt hinzu jeglicher Kontext, der diesen Inhalt gerechtfertigt", hieß es in einem Schreiben des Delegierten des Patriarchen für den Denkmalschutz, Pater Gianmatteo Caputo.

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Der Geistliche kritisierte die Aufnahmen an einem Ort "wesentlicher Bedeutung für die monastische Geschichte und Tradition Venedigs". Der provokative Tanz unter dem christlichen Symbol par excellence, dem Kreuz, sei eine Beleidigung für die Gläubigen. Caputo erklärte, es sei ihm bewusst, dass der Regisseur "kontroverse Reaktionen" auslösen wolle. Der Tanz sei jedoch beleidigend und unangebracht, hieß es im Schreiben, das auf der Webseite des Patriarchats veröffentlicht wurde.

 

"The New Pope" von Paolo Sorrentino spielt in der modernen Welt des Papsttums und feierte am 1. September 2019 seine Weltpremiere bei den 76. Filmfestspielen in Venedig. Die zweiteilige Serie wurde von HBO, Canal+ und Sky produziert und zum Teil in der Lagunenstadt gedreht. Sie wurde in den vergangenen Tagen von Sky Atlantic gesendet. Nach "The Young Pope" ist es für Sorrentino bereits die zweite Serie, die sich rund um die Vatikanstadt dreht. Die Hauptrolle in der Serie übernehmen John Malkovich und Jude Law.