APA - Austria Presse Agentur

Popjahr 2020 - Alle Konzerte in Österreich

Geht es ums Füllen großer Konzertlocations, wird auch 2020 zu gutem Teil auf Altbewährtes gesetzt. Für Breite an der Spitze der Livenahrungskette sorgen u.a. Acts wie Santana, Celine Dion, Lionel Ritchie oder Iron Maiden. Mit den Foo Fighters, Green Day oder Pearl Jam gibt sich so manch 1990er-Rock-Ikone ebenso spielfreudig. Überdies scheut heimische Kost das Großformat nicht.

Auffallend ist, dass Österreichs Stadien zumindest mit Stand Ende 2019 in der sommerlichen Open-Air-Zeit nicht unbedingt oft von Musik-Fanmassen gestürmt werden dürften. Zwar entert die pyromanische Deutsch-Metal-Band Rammstein am 25. Mai das Klagenfurter Wörtherseestadion und die US-Punkrockband Green Day zusammen mit Fall Out Boy und Weezer im Rahmen der "Hella Mega Tour" am 21. Juni das Wiener Ernst-Happel-Stadion. Ebenda gastiert auch die US-Rockband Guns N' Roses am 9. Juni.

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Darüber hinaus steht bisher aber lediglich das Gastspiel der britischen Metal-Heroen Iron Maiden am 16. Juli im neuen Oval in Wiener Neustadt im Stadionformat an. Zum Vergleich: Alleine im Happel-Stadion gingen im vergangenen Sommer gleich sieben Mega-Events mit Zehntausenden Besuchern über die Bühne.

In diese Besuchersphären stoßen auch traditionell die großen heimischen Festivals mit Leichtigkeit vor. In dem Reigen gibt es im kommenden Jahr mit dem Frequency in St. Pölten ein Geburtstagskind zu feiern: Für die 20. Ausgabe stehen zwischen 20. und 22. August mit Bilderbuch, RAF Camora und Yung Hurn auch einige österreichische Acts aus der zeitgeistigeren Ecke bereit.

Der zweite Platzhirsch - das Nova Rock im burgenländischen Nickelsdorf - gibt im Frühsommer in der Regel deutlich rauere Töne von sich. Dem ist auch heuer zwischen 10. und 13. Juni so: Neben den Foo Fighters prangen mit System Of A Down, Volbeat und der Austro-Pop/Rock/Kabarett-Combo Seiler & Speer weitere solide Headliner auf der bereits ansehnlich gefüllten Festivalwebsite. Das gilt auch für das von 9. bis 11. Juli am Salzburgring stattfindende Electric Love Festival, wo u.a. Armin van Buuren, Gigi D'Agostino oder KSHMR bewährte Beats und Sounds kredenzen werden.

Einen scharfen Gegenentwurf zum modernen Treiben setzen die Geschwisterfestivals "Clam Rock" am 3. Juli auf der Burg Clam in Oberösterreich und die "Lovely Days" im Schlosspark Eisenstadt tags darauf. Mit Deep Purple, Uriah Heep, The Sweet oder dem die Songs seines verstorbenen Vaters Frank geigenden Dweezil Zappa gibt es dort Rock und Fusion-Kost von anno dazumal.

In Sachen gediegenem Retro erhält man auf der Burg Clam im Open Air-Format auch üppigen Nachschlag: etwa von der US-Popikone Lionel Ritchie (16. Juli), Metal-Institution Judas Priest (25. Juli) oder den von Aerosmith-Gitarrist Joe Perry, Alice Cooper und Johnny Depp gebildeten Hollywood Vampires (27. August). Auch bald vor 30 Jahren lancierte Rock/Pop-Grenzgänger Lenny Kravitz sein Debütalbum. Wieviel davon im aktuellen Set übrig ist, wird sich am 4. Juli am oberösterreichischen Burgareal weisen. Am selben Tag bitten überdies Kurt Ostbahn und die Musiker seines Vertrauens zum konzertanten Ausflug ins Strandbad Podersdorf am Neusiedler See.

Abseits der zahlreichen freiluftigen Sommerkonzerte und Festivals wartet schon der Februar etwa mit dem US-Comedy-Rock-Crossover-Duo Tenacious D (13. Februar) und der US-Metalband Slipknot (14.) in der Wiener Stadthalle auf. Ex-Oasis-Rüpel und -Nebenerwerbsfrontmann Liam Gallagher bringt überdies am 18. sein Soloprojekt ins Wiener Gasometer. Zurück in der Stadthalle machen sich Deichkind in Sachen Remmidemmi am 21. Februar für ihren Nova-Rock-Gig warm und auch die deutsche Indie-Formation AnnenMayKantereit beehrt 2020 sowohl die Stadthalle (25. Februar) als auch das Frequency-Festival.

Nachdem am 20. März Santana in die Saiten greift und zwei Tage später auch die Kanadierin Avril Lavigne in die Stadthalle lädt, lässt sich der Mai ebenda deutschsprachiger an: So finden sich auf ihrer ausgedehnten Tour gleich zwei Mal in Folge Wanda mit ihrem neuen Album "Ciao!" in der größten Indoorlocation der Bundeshauptstadt ein (15. und 16. Mai), es folgen die deutschen Hip-Hop-Vorreiter Die Fantastischen Vier am 22., bis einen Tag später Austropop-Evergreen Rainhard Fendrich dort aufschlägt. Ihm tun es dann im Juni Nick Cave and The Bad Seeds (1. Juni), die Powerpop-Ikone Celine Dion am 15. und die Deutschrock-Legende Udo Lindenberg am 20. gleich.

Bevor die Kultband Die Toten Hosen am 29. August Open Air das Messegelände Graz beehrt, werden Campino und Co am 4. Juli mit ihrer "Alles Ohne Strom"-Tour - Überraschung - in der Wiener Stadthalle gastieren. Das tun ihnen die US-Rockinstitutionen Pearl Jam am 7. und Aerosmith im Rahmen ihrer Jubiläumstour am 9. Juli gleich.

Wenn sich dann langsam der Herbst einzustellen beginnt, begibt sich nach dreijähriger Konzertpause auch Hubert von Goisern auf ausgedehnte Tournee durch den deutschsprachigen Raum. Der Auftakt findet am 12. September in der Szene Salzburg statt, exakt drei Monate später erklingt der vermeintlich ziehharmonische Schlussakkord der Konzertreise dann in Bad Ischl (OÖ).

Ein Wiedersehen mit den Soulpoppern von Simply Red gibt es überdies am 10. November in der Wiener Stadthalle, wo am 16. dieses Monats auch der "Prinz der Finsternis", Ozzy Osbourne, seinen ursprünglich im Februar geplanten Stopp im Rahmen der "No more Tours 2"-Tournee absolvieren soll. Gleich danach - am 17. und 18. - entert die selbst ernannte "beste Band der Welt", vulgo Die Ärzte, die Stadthalle, ehe sie ihre "In The Ä Tonight"-Tour am 11. Dezember auch nach Bad Gastein führt.