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Rassismus bei den Royals: Neue Dokumente sorgen für Diskussion

Dokumenten zufolge soll es im Königshaus bis in die Sechziger Jahre ein Arbeitsverbot für People of Color gegeben haben.

Erst im März hatte Meghan Markle im Enthüllungsinterview mit Oprah Winfrey öffentlich gemacht, die Hautfarbe ihres damals noch ungeborenen Kindes habe den Royals "Sorge bereitet" – nun wird das britische Königshaus erneut mit Rassismus-Vorwürfen konfrontiert.

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In Dokumenten, die dem "Guardian" exklusiv vorliegen, ist von einem Beschäftigungsverbot für Minderheiten im Buckingham Palace die Rede. So soll es Nichtweißen bis mindestens Ende der Sechziger Jahre verboten gewesen sein, im königlichen Haushalt zu arbeiten. Beamte seien vom Finanzminister der Queen im Jahre 1968 drüber informiert worden, dass es "nicht die Praxis" sei, nichtweiße "ImmigrantInnen oder AusländerInnen anzustellen", heißt es.

Wann diese "Praxis" aufhörte, ist währenddessen unklar. Der Palast habe gegenüber dem "Guardian" keine Fragen zu dem Verbot beantworten wollen, Aufzeichnungen würden jedoch belegen, dass spätestens in den Neunziger Jahren Angehörige ethnischer Minderheiten im Buckingham Palace arbeiteten, heißt es. Für die Jahrzehnte zuvor gäbe es keine entsprechenden Informationen über Angestellte.

Queen vom Gleichstellungsgesetz ausgenommen

Zwar gebe es in Großbritannien seit 1976 ein Gleichstellungsgesetz, das ArbeitgeberInnen verbietet, Menschen aufgrund ihres ethnischen Hintergrundes eine Anstellung zu verweigern – die Queen sei davon jedoch ausgeschlossen, heißt es. Angestellten des Buckingham Palace ist es demnach nicht möglich, im Falle von erfahrener Diskriminierung vor Gericht zu ziehen.

Der Palast habe gegenüber dem "Guardian" jedoch erklärt, dass es für die Anhörung von Beschwerden im Zusammenhang mit Diskriminierung im Buckingham Palace ein eigenes Verfahren gebe. Wie dieses Verfahren aussieht, wurde nicht näher erklärt.