APA - Austria Presse Agentur

Royals und Politiker erinnern an Gefallene der Weltkriege

Glockenschlag von Big Ben, Kanonenschüsse, und viele Klatschmohnblüten: Mit einer bewegenden Zeremonie haben die britischen Royals, hochrangige Politiker und Tausende weitere Teilnehmer am Sonntag in London der Gefallenen der beiden Weltkriege und anderer Konflikte gedacht.

Der 70 Jahre alte Thronfolger Prinz Charles legte als erster einen Kranz aus roten Klatschmohnblüten an dem als "Cenotaph" bekannten Denkmal im Regierungsviertel in London nieder. Die "Poppies" sind auf der Insel das zentrale Symbol für die Opfer des Krieges. Viele Briten tragen im November kleine rote Papierblumen am Revers.

Zu einer Schweigeminute um 11 Uhr Ortszeit (12 Uhr MEZ) schlug ausnahmsweise die große Glocke von Big Ben. Die Turm wird zur Zeit komplett restauriert. Das berühmte Glockenspiel ist deshalb nur zu wenigen Anlässen zu hören. Königin Elizabeth II. (93) beobachtete das Geschehen von einem nahen Balkon aus. Sie schien teils tief bewegt und wischte sich eine Träne aus den Augen. An ihrer Seite waren Herzogin Camilla (72) und Herzogin Kate (37), alle ganz in schwarz gekleidet.

Auch Premierminister Boris Johnson und die Prinzen William (37) und Harry (35) nahmen teil. Für die früher als unzertrennlich geltenden Brüder waren die Gedenkveranstaltungen um den Remembrance Sunday der erste öffentliche Auftritt, seit sich Harry und seine Frau Meghan (38) in einem Fernsehinterview den Frust von der Seele geredet hatten. Harry deutete dabei eine Distanz zum großen Bruder an. "Wir sind sicherlich im Moment auf unterschiedlichen Pfaden." Er liebe William sehr, aber "als Brüder hat man gute und schlechte Tage", sagte er. Bei einer Gala am Samstagabend in der Royal Albert Hall nahmen William und Kate direkt neben der Queen Platz, während Harry und Meghan im Hintergrund saßen.

Der Remembrance Sunday fällt immer auf den zweiten Sonntag im November. Der eigentliche Gedenktag ist der 11. November - an diesem Tag im Jahr 1918 endete der Erste Weltkrieg.