APA - Austria Presse Agentur

Rudi Klausnitzer wird 75

Vom Radio bis zum Nachrichtenmagazin, vom Privatfernsehen bis zur Bühne: Rudi Klausnitzer hat im Laufe seiner Karriere in vielen Feldern Spuren hinterlassen. "Er bewegt sich überall wie ein Fisch im Wasser, paart Neugier, Verstand und schöpferische Fantasie", hatte der damalige Kulturminister Thomas Drozda (SPÖ) einst das Erfolgsrezept des Multitalents umrissen. Am Sonntag nun wird der frühere Medienmanager und VBW-Intendant 75 Jahre alt.

Geboren wurde Rudi Klausnitzer am 22. Jänner 1948 im oberösterreichischen Piberbach an der Krems. Nach seinem Studium der Politikwissenschaft und Publizistik an der Uni Salzburg begann er 1968 seine journalistische Karriere als freier Mitarbeiter für den ORF und arbeitete im Landesstudio Oberösterreich als Redakteur sowie Moderator diverser Unterhaltungsshows.

Der Sprung ins Wiener Funkhaus als Teil des Gründungsteams von Ö3 war nur die nächste Stufe auf der Karriereleiter, die etwa den Posten als persönlichen Referenten des damaligen ORF-Generalintendanten Gerd Bacher (1972-1974) oder die Leitung der Familienredaktion im Landesstudio Salzburg (1976-1979) bereithielt.

1979, gut zehn Jahre nach seinem Einstieg beim Sender, wurde er schließlich Chef von Ö3. Doch Klausnitzer war nicht der Mann, der sich auf Lorbeeren ausruhte, stattdessen wandte sich der Umtriebige bald wieder neuen Aufgaben zu. So kehrt der Moderator und Medienmanager Mitte der 1980er-Jahre seiner Heimat den Rücken und ging nach Deutschland, wo er nach einer Beratertätigkeit für Bertelsmann im Fernsehbereich beim Aufbau des Senders Radio Hamburg beteiligt war. 1987 wurde er Geschäftsführer und Programmdirektor von Sat.1, die abschließende Station in Deutschland war schließlich von 1989 bis 1993 der damalige Pay-TV-Sender Premiere.

Wieder zurück in der alten Heimat, wandte er sich neuen Gefilden zu - wenngleich nur vorläufig. 1993 trat Klausnitzer die Nachfolge von Peter Weck als Intendant der Vereinigten Bühnen Wien (VBW) an. Relativ rasch brachten Eigenproduktionen wie "Tanz der Vampire" oder "Mozart!" durchschlagende Erfolge. Neun Jahre später gab Klausnitzer - trotz einer anstehenden Verlängerung um fünf Jahre - völlig überraschend seinen Rückzug von der Musicalbühne bekannt und wechselte als Geschäftsführer in die "News"-Gruppe, bis er sich 2006 "aus persönlichen Gründen" zurückzog.

Klausnitzer wurde selbstständiger Medienberater und schwenkte sogar zurück zu seinen Wurzeln, als er für Radio Wien sonntags mit den "Schlagzeilen der Woche" eine Auswahl seiner Lieblingsstücke präsentierte. 2019 wurde bekannt, dass Klausnitzer gemeinsam mit Wolfgang Fellner die Morgenshow von Radio Austria moderieren soll. Überdies engagiert sich Klausnitzer auch sozial und ist Vorstandsmitglied der Privatstiftung Hilfe mit Plan Österreich.

Für so viel Engagement gab es dann auch die entsprechenden Würdigungen. Klausnitzer ist seit 2004 Träger des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um das Land Wien und seit 2017 im Besitz des Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst.