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#StopAsianHate: Promis sprechen über antiasiatischen Rassismus

SchauspielerInnen wie Charles Melton, Lana Condor und John Cho machen auf antiasiatischen Rassismus in den USA aufmerksam.

Am 16. März 2021 ging ein 21-jähriger US-Amerikaner in drei Massagesalons in Atlanta und erschoss insgesamt acht Menschen. Darunter waren sechs Frauen mit asiatischer Abstammung. Wie "The New York Times" berichtet, soll der Täter ein sexistisches und vor allem rassistisches Motiv gehabt haben. Der US-Amerikaner leide unter einer Sexsucht und hätte eine Versuchung "beseitigen" wollen, da sie nicht mit seinen religiösen Überzeugungen zusammengepasst hätte, heißt es. 

Das Verbrechen sorgt weltweit für großes Aufsehen – zahlreiche US-AmerikanerInnen gingen auf die Straßen, um gegen antiasiatischen Rassismus zu protestieren. Wie "ABC News" berichtet, kam es dabei erneut zu einem Angriff in Diamond Bar in Kalifornien: Am 21. März fuhr ein Mann mit seinem Auto in die demonstrierende Menge und soll dabei rassistische Bemerkungen geschrien haben. Glücklicherweise wurden keine Personen verletzt. 

Mit dem Hashtag #StopAsianHate geht eine Welle der Solidarität durch das Internet, die darauf hinweisen soll, dass Rassismus für viele Menschen mit asiatischen Wurzeln der traurige Alltag ist.

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Stars machen auf antiasiatischen Rassismus aufmerksam 

Schauspielerin Ashley Park ist koreanischer Abstammung und nach dem Femizid in den USA tief betroffen. Unter Tränen sagt der Promi: "Ich bin es so leid, dass die Leute nicht wissen, was vor sich geht."

Sie erklärt in ihrem Posting, "dass es genug ist" und die Gesellschaft anerkennen muss, dass der Rassismus gegen Menschen mit asiatischen Wurzeln allgegenwärtig ist: "Ich bin wütend, weil ich nicht verbittert sein will, doch wir leben in einer Gesellschaft, die von einer Weißen Vorherrschaft dominiert wird." Park betont, dass der Rassismus zuerst auf einem "niederschwelligem Level" beginnt, zum Beispiel mit "harmlosen Witzen unter FreundInnen". 

"Eure asiatischen FreundInnen brauchen euch"

Schauspielerin Lana Condor, die vor allem durch ihre Rolle in "To All The Boys I've Loved Before" bekannt wurde, schreibt auf Twitter: "Wacht auf, eure asiatischen FreundInnen und Familienangehörige sind zutiefst verängstigt, entsetzt und wahnsinnig wütend." Der Star bittet ihre FollowerInnen, der asiatischen Community beizustehen: "Bitte, eure asiatischen FreundInnen brauchen euch, auch wenn sie nicht öffentlich in den sozialen Medien trauern", fasst der Star mit vietnamesischen Wurzeln zusammen.

Unsere Zugehörigkeit ist "an Bedingungen geknüpft"

Der Schauspieler John Cho, der im südkoreanischen Seoul zur Welt kam und mit sechs Jahren in die USA zog, schrieb nach dem Hassverbrechen für die "Los Angeles Times" einen Essay: "Die Pandemie erinnert uns daran, dass unsere Zugehörigkeit an Bedingungen geknüpft ist. In einem Moment sind wir AmerikanerInnen, im nächsten sind wir alle AusländerInnen, die das Virus hierher 'gebracht' haben."

Besonders der ehemalige US-Präsident Donald Trump fiel mit Aussagen wie "China Virus" negativ auf. Wie "CNBC" berichtet, bestand das ehemalige Regierungsoberhaupt darauf, dass die Aussage nicht rassistisch sei. Doch unter anderem haben genau solche Aussagen auch zu Beginn der Pandemie Hass gegen asiatische AmerikanerInnen geschürt. 

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"Man kann sich nicht für einige einsetzen und für andere nicht. Und wie das Virus hat unkontrollierte Aggression das Potenzial, sich wild zu verbreiten. Bitte verharmlost den Hass nicht oder nehmt an, dass er irgendwo weit weg ist. Er passiert ganz in eurer Nähe", schreibt Cho weiter.

Er appelliert an die LeserInnen, ihre MitbürgerInnen zu schützen, wenn sie rassistische Situationen miterleben: "Wenn ihr Rassismus auf der Straße seht, dann sagt etwas. Wenn ihr es in der Arbeit hört, sagt etwas. Wenn ihr Rassismus in euerer Familie mitbekommt, dann sagt etwas."

"Der amerikanische Traum ist zu einem Albtraum geworden"

Die 31-jährige Schauspielerin Sherry Cola verfasste ein Gedicht, um ihre Erfahrungen mit Rassismus zu erklären: "Ich habe mich schon immer fremd gefühlt, wenn ich ehrlich bin. Als ich aufgewachsen bin, war mir bewusst, dass meine Augen schmal sind. Kinder haben mich beschimpft und ich habe es nicht verstanden. Mein altes Ich hat den Hass einfach ignoriert, aber jetzt bin ich voller asiatischem Stolz."

Sie erzählt davon, dass bei dem Terroranschlag in Atlanta asiatische Frauen umgebracht wurden, die Ehefrauen, Töchter sowie Schwestern waren. "Der amerikanische Traum ist zu einem Albtraum geworden", betont die gebürtige Chinesin, die vor allem das "kaputte System" anprangert, das Sexismus und Rassismus zulässt. 

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"Mir wurde oft gesagt, dass ich nicht asiatisch genug bin"

"Ich werde nicht länger über meine Erfahrung schweigen. Die Hassverbrechen, die das Land erschüttert haben, haben mich gezwungen zu erkennen, wie wichtig die Plattform ist, die ich habe, und die Verantwortung, die damit einhergeht", schrieb Schauspieler Charles Melton in einem Essay für "Variety".

Der 30-Jährige mit britisch-koreanischen Wurzeln hatte oft Probleme damit "hineinzupassen", was dazu führte, dass er besonders seinen koreanischen Migrationshintergrund häufig versteckte. Er erläutert in seinem Bericht, dass sich früher seine FreundInnen über den "Geruch seines Hauses" lustig gemacht haben, wenn seine Mutter traditionelles Essen gekocht hat. Melton fühlte sich danach "beschämt" und betont, dass er in der Schule nichts über die "koreanisch- oder asiatisch-amerikanische Geschichte gelernt hat". 

"Mir wurde oft gesagt, dass ich nicht asiatisch genug bin. Nicht Weiß genug. Und ich frage mich, ob ich überhaupt genug bin. Ich stehe im Konflikt mit meiner Identität und dem Trauma, das damit einhergeht", schreibt Melton, der sich laut eigenen Angaben nie für seinen koreanischen Migrationshintergrund eingesetzt habe. 

"Ich habe den Rassismus und die Mikroaggressionen, die gegen mich und mein Volk gerichtet waren, absichtlich ignoriert. Ich habe versagt, mein Erbe zu verteidigen, aus Angst vor Abweisung. Und jetzt kann ich nicht anders, als mich zu fragen, was ich getan habe, um zu der Gewalt gegen asiatische AmerikanerInnen beizutragen", fasst der Schauspieler zusammen.