Studie: Warum "Tatsächlich... Liebe" gefährlich sein könnte

Studie: Warum "Tatsächlich... Liebe" gefährlich sein könnte
Auch wenn viele Gesten in Liebesfilmen auf den ersten Blick romantisch wirken, werden dabei nicht selten Grenzen überschritten.

Kaum ein anderer Weihnachtsfilm hat es in den letzten Jahren zu so großer Beliebtheit geschafft wie "Tatsächlich... Liebe". In neun unterschiedlichen Liebesgeschichten rund um die Weihnachtszeit findet sich für jede/n ZuseherIn der ein oder andere Moment, der das Herz höherschlagen lässt.

Doch die Ergebnisse einer Studie lassen den Weihnachtsklassiker in einem neuen Licht erscheinen. Die Wissenschaftlerin Julia Lippman von der Universität Michigan fand heraus, dass romantische Komödien einen großen Einfluss darauf haben, ob das Verhalten von Männern als "normal“ eingestuft wird.

Studie: Warum "Tatsächlich... Liebe" gefährlich sein könnte

Mehr als nur hartnäckig

In sechs unterschiedlichen Liebesfilmen analysierte sie die Reaktionen weiblicher Figuren auf männliche Charaktere, die trotz Abweisungen unablässig versuchen, die Frau ihrer Träume für sich zu gewinnen. Lippman fand heraus, dass Frauen, die Romanzen wie "Verrückt nach Mary“ oder "Tatsächlich... Liebe“ gesehen hatten, eine größere Akzeptanz für das Verhalten von Stalkern hatten, da solche Eigenschaften in diesen Filmen in einem positiven Licht dargestellt wurden. 

Fragwürdiges Verhalten

In "Tatsächlich... Liebe“ gibt es eine Szene, in der Mark (Andrew Lincoln) sich mit Textkarten vor die Wohnung von Juliet (Keira Knightley) stellt und ihr seine bedingungslose Liebe gesteht, obwohl sie mit seinem besten Freund verheiratet ist. Aus einem seltsamen Grund findet sie seine Geste romantisch – und läuft ihm sogar hinterher, um ihm einen Kuss zu geben. Wenn man die Tatsache hinzufügt, dass Mark bei den Aufnahmen des Hochzeitsvideos von Juliet seine Kamera hauptsächlich auf ihr Gesicht hält, kann man ohne Bedenken von einem Stalker-ähnlichen Verhalten sprechen.

Studie: Warum "Tatsächlich... Liebe" gefährlich sein könnte

Es geht auch anders

Auf der anderen Seite fand Lippman heraus, dass Frauen, die Filme wie "Der Feind in meinem Bett“ sahen, in dem männliche Aggression als das benannt wird, was sie ist, schneller von übergriffigem Verhalten abgestoßen waren. "Instinkte bewahren uns vor Gefahren, aber die Idee von Romanzen, dass Liebe über allem steht, führt dazu, dass man nicht mehr hinterfragt, was man sich ansieht“, so Lippman im Interview mit "Global News Canada".

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