APA - Austria Presse Agentur

Techno und Tuba: LaBrassBanda mit neuem Album zum "Danzn"

Ein simpler Titel als Programm: "Danzn", also zu Hochdeutsch "Tanzen", heißt das neue Album der Chiemsee-Band LaBrassBanda. Und in der Tat, wem bei Liedern wie "Discobauer", "InDiHoe" oder "Hoasse Nacht" nicht Zuckungen in die Glieder fahren, der ist entweder angeschnallt oder schlicht kein Fan der siebenköpfigen Bläsercombo um Sänger und Trompeter Stefan Dettl.

Von Seventies-Soul über Discobeats bis zu Ska, Reggae und Hip-Hop-Elemente - wie gewohnt fassen die Musiker aus Oberbayern auf dem Album alles an, was ihnen an Rhythmus unterkommt. "Wir haben vor zweieinhalb Jahren eine Welttour machen dürfen und viel an Inspiration bekommen, wie die Menschen tanzen und welche Rhythmen am Start sind", sagt Frontmann Dettl im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in München.

All diese Eindrücke seien in das neue Album mit eingeflossen - immer vor dem Hintergrund der Bandherkunft und der vorhandenen Mittel. Denn: "Wir haben mit Trompete, Tuba und Posaune nicht die typischen Instrumente wie Gitarre und Keyboard dabei, sondern versuchen, mit unserem Instrumentarium verschiedenste Musikstile umzusetzen."

So wird häufig mit ein oder zwei Bläsern zu Beginn der Lieder Gemütlichkeit vorgetäuscht, bevor die schnellen Rhythmen übernehmen. Auch vor Techno machen die Jungs, die am liebsten in Lederhosen und barfuß auf die Bühne gehen, nicht Halt. "Wir haben immer gerne einen Techno-Song auf den Alben. Tuba und Techno geht für uns vor allem live super zusammen", sagt Dettl.

Wer bei den zwölf Lieder nicht nur tanzt, sondern nebenher auch noch genau hinhört und vor allem des Bayerischen mächtig ist, entdeckt neben eingebauten Traktorengeräuschen und Kettensägen-Samples auch den einen oder anderen kritischen Text: "Trink lieber Milli von der Nachbars-Kuh" lautet ein Seitenhieb auf Discounter-Milch, der Aufruf "Machts halt eure Pappn zua" in dem Lied "Bach" geht in Richtung Populisten, auch mal die Klappe zu halten.

"Es gibt viel zu viele Populisten, die zu laut und zu schrill sind", sagt Dettl. "Die sollten lieber die Natur genießen, statt so einen Schmarrn zu erzählen.".

Apropos genießen: Auf ihre umjubelten Live-Konzerte muss die Band coronabedingt aktuell verzichten. "Natürlich sind wir traurig und würden wahnsinnig gerne Konzerte spielen, aber es gibt halt grad wichtigere Sachen", sagt Dettl.

Einen kleinen Lichtblick für Musiker und Fans gibt es dennoch. Auf ihrer "Biergarten-Tour" vom 24. bis 30. Juli treten die Jungs von LaBrassBanda in 27 Biergärten auf. "Das haben wir acht Wochen lang geplant und wollen auch zeigen, dass man bei Musik auch prima aufeinander schauen und eine gute Zeit haben kann", sagt Dettl. Und dabei dann - wenn auch mit Abstand - einfach "danzn".