Screenshots via TikTok @moeblackx

Unterdrückt TikTok diese Plus-Size-Influencerin?

Eine TikTokerin fragt sich, wieso ihre Videos gelöscht werden – und ähnliche Clips von dünnen Frauen nicht.

Unter dem Hashtag #GRWM finden sich auf TikTok tausende sogenannte "Get Ready With Me"-Videos, in denen UserInnen ihre Community daran teilhaben lassen, wie sie sich in Schale werfen – von der Gesichtspflege bis hin zum fertigen Outfit. Wenig überraschend beginnen diese Videos oftmals mit der Person, die sich fertigmacht, in Unterwäsche oder Pyjamas.

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Influencerin Moe Black teilt genau solche Videos mit ihren über 100.000 FollowerInnen – wie sie in einem neuen Video anprangert, werden ihre #GRWM-Clips jedoch immer wieder gelöscht. Der Grund: "Nacktheit und sexuelle Handlungen".

"Ich wollte dieses Video eigentlich nicht machen, aber ich mache jetzt endlich meinen Mund auf", so Black in dem Clip. Schon seit mehreren Tagen poste sie Videos, in denen sie zeigt, wie sie ihr Outfit zusammenstellt – und jeden einzelnen Tag seien die Videos von TikTok "geprüft" worden, was die Anzahl ihrer Views erheblich einschränke, so die TikTokerin. Ihr jüngstes #GRWM-Video wurde schließlich sogar wegen expliziter Inhalte gelöscht.

Ist TikTok strenger mit Plus-Size-InfluencerInnen?

Anschließend zeigt Moe Black einen Screenshot aus dem gelöschten Video, in dem angeblich "Nacktheit und sexuelle Handlungen" zu sehen sind – die Influencerin ist auf dem Bild in herkömmlicher Unterwäsche zu sehen.

Die vermeintliche Doppelmoral dahinter: #GWRM-Videos von schlanken Frauen, die sich ähnlich freizügig oder sogar mit noch weniger Kleidung präsentieren, werden von TikTok nicht entfernt – und zählen hunderttausende Views, wie Moe Black in ihrem Clip darlegt. "Ich denke, alle sollten das machen dürfen. Aber TikTok macht die Regeln nur dann geltend, wenn du dick bist." 

Diese Praktik sei mitunter der Grund, "warum es keine Plus-Size-InfluencerInnen gibt", findet Moe Black. Sie ist nicht die erste, die sich gegen fragwürdige Richtlinien auf TikTok ausspricht: Erst im vergangenen Jahr teilte Sängerin Lizzo gegen die Plattform aus, nachdem mehrere Beiträge von ihr in Bademode entfernt wurden. In einem Video schrieb sie: "TikTok löscht immer wieder Videos von mir im Badeanzug, aber Videos von anderen Mädchen in Badeanzügen sind erlaubt. Ich frage mich, warum?"

In einem Statement seitens TikTok hieß es damals, die Videos hätten zunächst den Eindruck erweckt, sie würden den Community-Richtlinien, die explizite Inhalte verbieten, nicht entsprechen. Nachdem man die Clips jedoch erneut überprüfte – nachdem Lizzo einen öffentlichen Aufschrei losgetreten hatte –, sei man jedoch zum Schluss gekommen, dass dies nicht der Fall ist. Die Beiträge wurden wiederhergestellt.