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Ein Therapeut erklärt auf TikTok, wie Geschwister ticken

Ein Therapeut erklärt auf TikTok, was die Geburtenreihenfolge über Menschen und ihre Geschwister aussagt.

Der US-amerikanische Therapeut Tristan Collazo geht derzeit mit seinen Erklärungen zu Persönlichkeiten von Geschwistern viral. Auf seinem TikTok-Account @risethriverepeat gibt Collazo Aufschluss darüber, wie sich die Geburtenreihenfolge auf den Charakter einer Person auswirken kann – je nachdem, ob man nun das älteste, das jüngste, ein Sandwichkind oder ein Einzelkind ist.

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Gegenüber "BuzzFeed" erklärt Collazo: "Untersuchungen haben gezeigt, dass die Reihenfolge der Geburt eine von vielen Komponenten ist, die zur Bildung der Persönlichkeit eines Menschen beitragen." Dabei beruft er sich teilweise auf Theorien des österreichischen Individualpsychologen Alfred Adler, der sich bereits im 20. Jahrhundert mit Geschwisterkonstellationen beschäftigte.

Erstgeborene sind verantwortungsbewusst

Demnach erzählt uns Tristan Collazo auf TikTok eigentlich nichts Neues – trotzdem erfreuen sich seine Videos großer Beliebtheit auf der Plattform. Ein Clip, in dem er die typischen Charaktereigenschaften von Erstgeborenen erläutert, wurde über sieben Millionen Mal aufgerufen. Darin heißt es, dass älteste Geschwister oft dazu neigen, perfektionistisch und autoritär zu sein: "Sie lernen, die meiste Verantwortung zu tragen."

Sandwichkinder sind kompromissfähig

Auch für Sandwichkinder hat Tristan Collazo eine Auflistung typischer Eigenschaften parat: "Es ist nicht einfach, Eltern zufriedenzustellen, wenn man zwischen Erst- und Letztgeborenen liegt. (...) Mittlere Kinder können oft das Gefühl haben, das Leben sei unfair, oder sie fühlen sich ungeliebt und ungeduldig. Sie können aber auch ausgeglichen, anpassungsfähig und kompromissfähig sein."

Nesthäkchen sind abhängig

Die typischen Eigenschaften für Nesthäkchen sind ebenso wenig überraschend wie zutreffend: "Das jüngste Kind hat nicht den Nachteil, mit einem neuen Geschwisterchen konkurrieren zu müssen; es bleibt immer das 'Baby'. (...) Die Jüngsten sind möglicherweise kontaktfreudig, suchen nach Aufmerksamkeit, fühlen sich ihren anderen Geschwistern unterlegen, sind von anderen abhängig (...) und verhalten sich möglicherweise so, als wären sie das einzige Kind."

Einzelkinder sind reifer

"Weil Einzelkinder mit niemandem konkurrieren müssen, neigen sie dazu, mehr Aufmerksamkeit von ihren Erziehenden zu bekommen. Ihre Eltern sind dadurch vielleicht überfürsorglich", so Colazzo. Weiters seien Einzelkinder möglicherweise reifer als Kinder mit Geschwistern, weil sie am meisten mit ihren erwachsenen Eltern interagieren. Dadurch können sie ein höheres Level an Selbstvertrauen entwickeln, heißt es.

Tristan Colazzo betont außerdem, dass die Geburtenreihenfolge selbstverständlich nicht alles ist, was einen Charakter ausmacht: "Eine Vielzahl von Faktoren – darunter der sozioökonomische Status, der Einstellung der Eltern, Geschlechterrollen und soziale Einflüsse – tragen ebenfalls zur Gestaltung der Persönlichkeit eines Individuums bei."