Tim Mälzer kocht in Dokuserie mit Menschen mit Down-Syndrom
Ziel des dreimonatigen Projektes ist dabei nicht etwa, dass das Team, dessen Mitglieder alle Trisomie 21 haben, den Restaurantbetrieb allein stemmen soll. Stattdessen sei - so platt es auch klinge - der Weg das Ziel gewesen, sagte Mälzer der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. "Wenn es nur darum gegangen wäre, ihnen einfach ein Konzept aufzudrücken, hätte ich nicht mitgemacht. Es sollte ehrliches Dokutainment werden." Und so gibt es auch bei der dreiteiligen Sendung Mälzers typische Fehler und seine Emotionen. Der erste Teil der im Sommer in Süddeutschland gedrehten Dokuserie wird am Montag, 24. Oktober, um 20.15 Uhr auf Vox ausgestrahlt. Drehort war das Hofgut Himmelreich im Breisgau, dessen oberstes Ziel inklusives Arbeiten ist.
13 Menschen mit der Genveränderung Trisomie 21, ein nie um einen flotten Spruch verlegener Fernsehkoch und ein Schauspieler mit einer Tochter mit Behinderung - das kann auch schief gehen, funktioniert aber dank der zugewandten Bildsprache der Sendung tatsächlich gut. Die Produktion nimmt sich sowohl Zeit für die persönlichen Geschichten und Herausforderungen der Behinderten und lässt zudem auch Platz für die anfänglichen Berührungsängste und Unsicherheiten Mälzers. Hier wird keiner vorgeführt, keine Geschichte künstlich aufgebauscht. Stattdessen gönnt sich die Produktion Zeit zum Beobachten.
Ziel ist es, die Teilnehmer fit für den Arbeitsmarkt zu machen. Mälzer ist davon überzeugt, dass das geht. "Jeder hat seine Stärken. Es ist ein unfassbar dummer Satz und eine ebenso dumme Denkweise, Menschen mit Down-Syndrom als nicht ausbildungsfähig zu bezeichnen."
Ob die weitgehend selbstständige Arbeit des für die Doku zusammengewürfelten Teams in Restaurant und Küche am Ende der drei Monate tatsächlich gelingt, lässt Mälzer offen. "Wichtig ist, dass wir uns bereit erklären, diesen Weg gemeinsam zu gehen. Dass wir sowohl an uns als auch an ihnen und eben mit Menschen mit Down-Syndrom arbeiten, um dann den maximalen Erfolg zu erzielen. Und wenn wir nicht dahin kommen mit dem Restaurant, ist es trotzdem ein Erfolg, weil wir uns bewegt haben."
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