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So reagiert Travis Scott auf die Astroworld-Tragödie

Nachdem acht Menschen während einem Konzert von Travis Scott ums Leben kamen, äußerte sich der Rapper zu der Tragödie.
Selma Tahirovic Selma Tahirovic

Am 5. November 2021 trat Rapper Travis Scott beim Astroworld-Festival im US-Bundesstatt Houston auf. Bei dem Konzert brach eine Massenpanik aus, die mehrere Verletzte und acht Tote forderte.

Travis Scott veranstaltet das Astroworld-Festival seit 2018. Nun äußerte sich der Rapper auf Twitter zu der Tragödie. 

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Travis Scott über Tragödie: "Bin am Boden zerstört"

Einen Tag nach dem Unglück twitterte der Musiker ein Statement: "Ich bin absolut am Boden zerstört darüber, was gestern Nacht passiert ist. Meine Gebete gehen an die Familien und alle Betroffenen der Astroworld-Tragödie." 

50.000 Menschen besuchten das Festival – bei dem dichtem Gedränge brach plötzlich Panik aus. Acht Menschen starben, 25 weitere wurden verletzt. Die zwei jüngsten Todesopfer waren laut "New York Times" erst 14 und 16 Jahre alt.

Der Rapper betonte auf Twitter, dass die Polizei seine "vollste Unterstützung" habe, während sie den Vorfall weiterhin untersuchen. Scott bedankte sich außerdem bei allen Rettungskräften, die bei der Tragödie halfen.

Travis Scott wolle in Zukunft mit den Menschen aus Houston zusammenarbeiten und ihnen dabei helfen, "zu heilen", heißt es. Zudem möchte er den Familien in Not helfen.

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Schwere Vorwürfe gegen Travis Scott

Unter seinem Statement finden sich unzählige Kommentare, die dem Rapper fahrlässiges Verhalten vorwerfen. So hätte Scott das Konzert abbrechen sollen, nachdem unzählige BesucherInnen ihn und sein Team darauf aufmerksam gemacht hatten, dass es Tote unter den ZuschauerInnen gibt.

Der Rapper habe laut einer Videoaufnahme das Konzert kurz unterbrochen, als eine Person in der Menge ohnmächtig wurde, jedoch anschließend weitergesungen, obwohl die Situation eskalierte. 

"Ein Mädchen hat sich die Seele aus dem Leib geschrien, dass Leute ohnmächtig und tot sind und du hast nur auf eine ohnmächtige Person gezeigt. Ein Typ schrie dich an und sagte, du sollst die Show stoppen und du sagtest: 'Wer hat gesagt, ich soll aufhören?' Du wusstest, was los war", kommentierte @pocyos. 

In einem Video sind zwei BesucherInnen zu sehen, die verzweifelt versuchen, einen Kameramann auf die Situation aufmerksam zu machen: 

Unzählige UserInnen nahmen den Musiker teilweise auch in Schutz – er sei einfach nicht in der Lage gewesen, die Schreie zu hören, weil er Kopfhörer trug, heißt es.

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Auch Travis Scotts Partnerin Kylie Jenner wurde im Netz stark kritisiert. Sie und ihre Schwester Kendall Jenner sollen sich im VIP-Bereich unter den Gästen befunden haben. Kylie Jenner postete in ihre Instagram-Story ein Video, das einen Einsatzwagen in der Menge zeigt. 

"Diese #AstroWorld-Situation sollte dich daran erinnern, dass sich InfluencerInnen und Promis NICHT um dich scheren. Travis macht sich über die sterbenden Kinder lustig, Kylie Jenner und Kendall lassen ihre Storys auf Instagram stehen und nehmen süße Videos auf, während Krankenwagen vorbeifahren", twitterte @tristank4488. Jenner hat das Video inzwischen aus ihrer Story gelöscht. 

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Klage gegen Travis Scott und Drake

Wie "Daily Mail" berichtet, werden die Rapper Travis Scott und Drake von dem 23-jährigen Konzertbesucher Kristian Paredes verklagt. Paredes wurde bei der Massenpanik schwer verletzt und wirft den Musikern nun "Anstiftung zum Chaos" vor. 

Drake trat als Gast bei Scotts Konzert auf die Bühne und soll laut dem Ankläger die Stimmung noch mehr angeheizt haben, obwohl die Menge bereits außer Kontrolle gewesen sei.

Wie "The New York Times" weiter berichtet, bekam Travis Scott kurz vor seinem Auftritt von der Polizei Besuch. Die BeamtInnen sollen den Musiker vor dem großen BesucherInnen-Ansturm gewarnt haben. Bereits vor zwei Jahren sei es den KonzertveranstalterInnen schwergefallen, die Menge bei Travis Scotts Konzert unter Kontrolle zu halten.

Ein Experte erklärte gegenüber der "Los Angeles Times", dass man die Tragödie hätte verhindern können. "Man hat zugelassen, dass die Menge zu dicht wird und hat sie nicht richtig unter Kontrolle gehalten", sagte der Berater für Konzertsicherheit Paul Wertheimer. "Die Fans waren die Opfer einer Umgebung, die sie nicht kontrollieren konnten."