Diana und Charles

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Vorwürfe: BBC-Interview soll mitschuldig an Dianas Tod gewesen sein

Eine Freundin von Prinzessin Diana erhebt schwere Vorwürfe gegen BBC – wegen eines Interviews aus dem Jahr 1995.

Es war womöglich eines der spannendsten Interviews der 90er-Jahre, das BBC-Journalist Martin Bashir in die Hände fiel und seine Karriere schlagartig veränderte. 1995, also drei Jahre nach der Scheidung von Diana und Prinz Charles, führte Bashir ein ausführliches Gespräch mit Diana.

Dabei sprach die einstige Prinzessin von Wales über Charles' Unfähigkeit als Thronfolger, seine Liebhaberin Camilla Parker Bowles und Gerüchte um ihre Affäre mit dem Rittmeister James Hewitt. Im Interview stellte Diana öffentlich klar, wie ihr Leben mit Charles bis zur Trennung verlaufen sei: "Wir waren zu dritt in dieser Ehe – es war ein wenig überfüllt."

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Dianas Paranoia 

Dianas enge Freundin Rosa Monckton erzählte nun, dass sich Diana nach dem Interview mit Martin Bashir plötzlich verändert haben soll. "Diana war nicht mehr so sehr mit den alltäglichen Dingen beschäftigt, sondern auf einmal besessen von Verschwörungen", so Rosa Monckton gegenüber "Daily Mail".

Die Prinzessin von Wales soll paranoid geworden sein und glaubte, dass Charles eine Affäre mit dem Kindermädchen ihrer Söhne eingegangen sei. "Sie glaubte Bashirs ungeheuerlichen Behauptungen, eine seiner Fähigkeiten bestand eindeutig darin, sie von seiner Idee, dass sie von 'Feinden' ausspioniert wurde, zu überzeugen", sagte Monckton.

Falscher Vorwand

Nach wie vor ist ungeklärt, wie sich Martin Bashir damals Zugang zu Diana verschaffte und sich das Interview sicherte. Dianas Bruder, Charles Spencer, behauptete mehrfach, dass Bashir gefälschte Dokumente vorgelegt haben soll, um so sein Vertrauen zu gewinnen.

So soll der Journalist vermeintliche Bankauszüge vorgelegt haben, die beweisen würden, dass MitarbeiterInnen der royalen Familie Geschichten über Diana an verschiedene Medien verkauft hätten. Der Fall wurde bereits 1996 untersucht, Bashirs Vorgehen wurde damals als korrekt eingeschätzt. Zwar habe er die Dokumente in Auftrag gegeben, sie aber nicht verwendet, berichtet die "Süddeutsche Zeitung".

Rosa Monckton ist fest davon überzeugt, dass ihre Freundin von BBC ausgebeutet wurde, Dianas TV-Auftritt soll sogar mit ihrem tragischen Unfall in Verbindungen stehen. "Der erschreckendste Teil des Interviews war, als Bashir sie fragte: 'Glauben Sie wirklich, dass eine Kampagne gegen Sie geführt wird?'", so Monckton. Erst jetzt sei die Ironie hinter der Frage klar zu verstehen.

Das Interview sei auf unehrliche Weise zustande gekommen und hätte dazu geführt, dass sich die Royals völlig von Diana abgegrenzt hätten. "Wäre sie unter dem Schutz der königlichen Familie gestanden, wäre sie damals sicher nicht in den Händen eines betrunkenen Fahrers gelandet, der bei Mohamed Al Fayed angestellt war", sagte Rosa Monckton.