APA - Austria Presse Agentur

Wanda trieb Innsbruck mit Amore durch die Nacht

Ein schwarzer Vorhang, auf dem mit großen, weißen Lettern "Amore" steht, fällt und die Band Wanda ist wieder da: Nach "zwei fucking Jahren Baby" - wie Frontman Marco Michael Wanda rief - wurde Samstagabend in der Innsbrucker Olympiahalle die "Ciao"-Tournee wieder aufgenommen. Band und Publikum präsentierten sich dabei in Höchstform und tanzten über zwei Stunden lang miteinander im Zeichen der viel besungenen "Amore".

Schon beim ersten Lied "Bussi Baby" sprang der Funke über - aber spätestens bei der vierten Nummer "Schickt mir die Post" hatte die Band die nicht ganz ausverkaufte Halle erobert. Frontman Wanda, der im gewohnten Outfit mit brauner Lederjacke auf der Bühne stand, gelang dies mit einer Anleihe an Freddy Mercury: Er sang Variationen von "Amore" und das Publikum antwortete wie damals. Eine Stippvisite in der ersten Reihe des Sängers durfte als Dank dabei nicht fehlen - Gitarrist Manuel Poppe musste dagegen wegen einer Verletzung auf einem Stuhl neben dem neuen Schlagzeuger Valentin Wegscheider ausharren.

Für eine gute Stunde drückte Wanda die schnellen Nummern durch, dabei wurden auch die neuen Lieder "Rocking in Wien" und "Va bene" ausprobiert - wobei vor allem letztere Nummer mit der sich wiederholenden Zeile "Es muss weitergehen" den Nerv der Zeit traf und beim Publikum Anklang fand. Erst dann wurden für kurze Zeit ruhigere Töne angeschlagen. Neben Bob Dylans "Blowing in the Wind" - dessen erste Zeilen in "How many roads must a man walk down, before you can call him a woman?" umgedichtet wurden - gab die in Wien gegründete Band begleitet von Streichern den atmosphärischen Song "0043" zum Besten.

Dabei wartete Wanda, wie bereits bei Dylan angeklungen - an diesem Konzertabend auch mit politischen Statements auf: Weil in Österreich Frauen noch immer nicht gleich viel verdienen wie Männer, befinde sich Österreich noch "im scheiß Mittelalter". Außerdem müsse "dieser sinnlose Krieg" in der Ukraine gestoppt werden. Seit Ausbruch der Pandemie spielte Wanda bei Ukraine-Benefizkonzerten in Wien.

Der offizielle Teil wurde mit einem mitreißenden "Ich will Schnaps"-Exzess beendet, bevor sich die Band noch eine gute halbe Stunde lang den Zugaben widmete. Die Hits "Bologna", "Columbo", "1,2,3,4" und "Luzia" brachten die Halle noch einmal richtig zum kochen, wobei das Publikum die Band mit minutenlangem "Yeah"-Gesang bei der erfolgreichsten Wanda-Nummer "Columbo" belohnte.

(S E R V I C E - Weitere Konzerte: 17. und 18.6. in der Wiener Stadthalle, 24.6. in Zürich, 9.7. in Linz, 16. Juli in Graz, 10.9. in Dresden. Alle Termine und Infos auf: https://www.wandamusik.com/)