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TikTokerInnen zeigen realistische "What I eat in a day"-Version

"What I eat in a day"-Videos waren auf YouTube besonders in der Fitnessszene beliebt. Nun revolutionieren TikTokerInnen dieses Konzept.

TRIGGERWARNUNG: In diesem Beitrag werden unter anderem Essstörungen thematisiert.

Sämtliche (Fitness-)YouTuberInnen gingen in den letzten Jahren viral, als sie auf der Videoplattform dokumentierten, was sie innerhalb eines Tages essen. Perfekt gestylte Menschen haben in ihren Videos erklärt, was sie essen und welchen Lebensmitteln (und Diäten) sie ihre schlanke Figur zu verdanken haben.

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Wie "BuzzFeed News" berichtet, werden sogenannte "Food Diaries" auch häufig kritisiert. Denn viele der Videos drehten sich um das Abnehmen, Kalorienzählen oder Diäten. Wie Suchttherapeutiin Martina Hartmann gegenüber "FITBOOK" erzählte, kann diese Art von Content Essstörungen triggern.

Unter anderem Orthorexie, bei der sich der Zwang nach gesundem Essen verfestigt und der Spaß an der Ernährung verloren geht. Wie "netdoktor.at" erklärt, entwickeln die Betroffenen eigene Vorschriften beim Essen, von denen sie nicht mehr abweichen können. Die Gedanken kreisen nur mehr darum, ob sie sich gesund ernähren und wann die nächste Mahlzeit geplant werden muss. 

Doch jetzt gibt es einige TikTokerInnen, die den Spieß umgedreht haben und den "What I eat in a day"-Videos einen Hauch Body Positivity hinzufügen. Das Wichtigste an diesem Content: Es gibt in den Videos kein Kalorienzählen und auch keine Versprechungen, dass man durch die Nachahmung des Ernährungsstils eine bestimmte Figur erreicht.

Auch YouTube-Star Trisha Paytas macht bei diesem Trend mit. Trisha filmt sich dabei beim genüsslichen Verspeisen von Pizza oder Nudeln und genießt ihre Gerichte vor der Kamera. TikToker @nicholasfarga kommentierte unter einen Beitrag: "Diese Videos inspirieren mich, jeden Tag zu essen, ohne mich schuldig zu fühlen."

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Positive "What I eat in a day"-Version

@queercrybabyofficial betitelt sich in den "What I eat in a day"-Videos als "dicke Person, die nicht an Abnehmen interessiert ist" und zeigt, was er/sie an einem Tag isst. Der Account scheut dabei unter anderem nicht davor zurück, sich beim Chipsessen zu filmen.

@queercrybabyofficial erklärte gegenüber "BuzzFeed News", dass immer mehr Content auf der TikTok-"For You"-Page auftauchte, der Diäten promotete – durch die "What I eat in a day"-Videos will @queercrybabyofficial diesem Content eine neue Note verleihen. 

"Ich habe viele wertvolle Jahre meines Lebens damit verbracht, von meinem Gewicht besessen zu sein. Buchstäblich alles, woran ich dachte, war Essen und mein Gewicht. Ich habe so viele Gelegenheiten verpasst, weil ich mich so unwohl dabei fühlte, dass andere Leute meinen Körper sehen", sagte @queercrybabyofficial. Durch die Videos möchte @queercrybabyofficial anderen Menschen dabei helfen, sich selbst zu lieben, wie sie sind.

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Kailin Sarrah hatte selbst mit einer Essstörung zu kämpfen und erzählte gegenüber "BuzzFeed News", dass sie auf ihrem TikTok-Kanal heute regelmäßig "What I Eat in a Day"-Videos postet. "Hi, besties. Ich glaube überhaupt nicht an Diäten", sagt sie in einem TikTok-Video und zeigt anschließend, wie sie versucht, sich ausgewogen und gesund zu ernähren. 

Kailin Sarrah wollte ein Zeichen setzen, um zu zeigen, dass man auch nach einer Essstörung wieder ein normales Verhältnis zu Essen aufbauen kann. Die 24-Jährige wolle eine Alternative zu Diät-Videos bieten, die ihrer Meinung nach sehr schädlich sein können.

"Ich hoffe, dass die Leute auf eines meiner Videos klicken und erkennen, dass dieser Körper, in dem sie sich gerade befinden, schön und perfekt ist, und sich hoffentlich bestätigt fühlen, nicht an der Diätkultur teilzunehmen zu müssen."

Professionelle Hilfe

Wer unter einer Essstörung leidet, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits ein einzelnes Gespräch. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist, kann sich rund um die Uhr kostenlos unter der Rufnummer 142 an die Telefonseelsorge wenden. Sie bietet schnelle erste Hilfe an und vermittelt ÄrztInnen, Beratungsstellen oder Kliniken.