Xavier Naidoo sieht sich nicht als judenfeindlich.

/Thommy Mardo

Xavier Naidoo hetzt in einem Video gegen Geflüchtete

In einem Clip rappt Naidoo über mögliche Gefahren, die seiner Meinung nach von Flüchtlingen ausgehen.

"Schaut euch das Schauspiel an, das euch alle beenden kann. Weit und breit ist hier kein Mann, der dieses Land noch retten kann. Hauptsache, es ist politisch korrekt – auch wenn ihr daran verreckt", lauten die eindeutigen Zeilen, die Naidoo in einem Video rappt, das derzeit auf Twitter kursiert.

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Der unmissverständliche Text handelt von geflüchteten Menschen, von denen eine mutmaßliche Gefahr ausgehe. "Ich hab fast alle Menschen lieb, aber was, wenn fast jeden Tag ein Mord geschieht, bei dem der Gast dem Gastgeber ein Leben stiehlt", so Xavier Naidoo. Der Sänger verbreitet in dem Video also Verschwörungstheorien, die rechtsextremen Kreisen zuzuordnen sind.

Angesichts der Tatsache, dass bei den Anschlägen in Hanau, die nicht einmal einen Monat her sind, neun Personen mit Migrationshintergrund von einem Täter mit rechtsextremem Weltbild ermordet wurden, scheint Naidoos Clip mehr als unangebracht.

Der Sänger ist neben Dieter Bohlen, Pietro Lombardi und Oana Nechiti Jury-Mitglied der RTL-Casting-Show "Deutschland sucht den Superstar". Auf Twitter reagierte der Sender oberflächlich auf Naidoos Clip – man distanziere sich von "jeglicher Form von Rassismus". Wie es für Naidoo als Juror weitergehen wird, ist noch nicht bekannt. Bisher hat sich der Sänger, der schon in der Vergangenheit des Öfteren mit der rechten Reichsbürgerbewegung in Verbindung gebracht wurde, nicht zu seinem rassistischen Song geäußert. Fanta-Vier-Rapper Smudo meldete sich ebenso zu Wort und bezeichnete Naidoo als "rechten Freestyler".

Sein Lied "Adriano – Letzte Warnung", das er gemeinsam mit der Band Brothers Keepers 2001 veröffentlichte, handelte von Rechtsextremismus und Rassismus in Deutschland. Damals sang Naidoo im Refrain: "Dies ist so was wie eine letzte Warnung/ Denn unser Rückschlag ist längst in Planung/ Wir fall’n dort ein, wo ihr auffallt/ Gebieten eurer braunen Scheiße endlich Aufhalt". Gewidmet wurde der Song Alberto Adriano, der von drei Neonazis totgeschlagen wurde. Eine komplette Wende schlug der Sänger mit den Söhnen Mannheims 2017 mit dem Song "Marionetten" ein. Im Text waren bereits zahlreiche populistische Metaphern zu hören.