APA - Austria Presse Agentur

Bei der Frage nach dem Osterhasen nicht herumeiern

Irgendwie passt das nicht zusammen: Normalerweise legen Hühner Eier. Und nun ein Hase? Der kleine Hoppler bringt außerdem noch große Geschenke. Da stimmt was nicht, denkt das Kind - und stellt Fragen.

Die Sache mit dem Weihnachtsmann ist irgendwie einfacher. Der spaziert über den Weihnachtsmarkt oder kommt auch schon mal persönlich in den einen oder anderen Haushalt. Das spricht sich rum unter Kindern. Aber der Osterhase? Der hoppelt nur selten durch den Garten. Pfiffige Kids fragen da: "Gibt es ihn wirklich?"

Diese Frage wundert die Erziehungsberaterin Dana Mundt überhaupt nicht. "Denn Kinder sind neugierig und versuchen, sich die Welt zu erklären", sagt die Sozialpädagogin.

Kinder machten im Alter von vier bis fünf Jahren eine Phase in ihrer Entwicklung durch, die von einer Art Entzauberung geprägt ist. Sie fangen dann an, realistischer zu denken und zwischen Wahrheit und Unwahrheit zu unterscheiden. Deshalb rät die Expertin, auf keinen Fall zu lügen - sondern das Kind dort abzuholen, wo es gerade steht: "Ich empfehle Eltern einfach zu fragen: "Was glaubst du denn?""

Bezweifelt das Kind die Existenz des Osterhasen, könne die Reaktion sein: "Da hast du Recht, den gibt es wirklich nicht. Aber in unserer Familie ist das schon seit jeher eine schöne Tradition und uns deshalb wichtig." Glaubt das Kind dagegen an den Osterhasen, könnte man mit ihm über den christlichen Hintergrund sprechen und erzählen, wie es zu Ostern kam. "Dazu gibt es viele Kinderbücher, die man gemeinsam lesen kann", schlägt Mundt vor.

Auch für den Fall, dass es in der Familie größere Geschwister gibt, hat die Expertin einen Vorschlag: "Man kann mit den Großen einen Pakt schließen und sie quasi als Verbündete mit ins Boot holen." Dafür dürften sie dann beim Verstecken der Ostereier mithelfen. Wenn man ihnen sagt "Du bist ja schon groß und weißt das ja" und sie miteinbezieht, spielen die Großen in der Regel gerne mit.