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Bei Sepsis-Verdacht schnell den Notruf wählen

Bei einer Blutvergiftung ist schnelles Handeln gefragt. Doch viele Menschen erkennen die Symptome nicht und holen sich zu spät Hilfe, wie die Ärztin Ruth Hecker erklärt, die Vorsitzende des deutschen Aktionsbündnis Patientensicherheit ist.

Typisch seien Fieber und Schüttelfrost, doch das sei natürlich sehr unspezifisch. "Was dazukommt, sind Verwirrtheit und Desorientierung, schnelle Atmung und schneller Puls. Man fühlt sich sterbenselend." Bei jedem zweiten Patienten würde die Sepsis daheim beginnen, so die Ärztin. "Man fühlt sich sehr schlecht, hat die beschriebenen Symptome. Viele sagen dann aber: Es geht mir halt nicht gut, ich habe vielleicht Grippe. Dadurch verliert man wertvolle Zeit und deshalb sterben so viele daran."

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"Sepsis ist ein Notfall wie Herzinfarkt und Schlaganfall", sagt Hecker. In Deutschland etwa sterben jedes Jahr rund 75.000 Menschen daran. Wichtig sei, bei Sepsis-Verdacht sofort den Notruf zu rufen. Die Ärztin rät, die Rettungskräfte zu fragen: Könnte es eine Sepsis sein? Denn auch sie hätten diese Möglichkeit nicht immer auf dem Schirm.

Sepsis kann durch verschiedenste Infektionskrankheiten ausgelöst werden, auch Covid-19 zählt dazu. Ein Multi-Organ-Versagen sei häufig der Endpunkt der Sepsis - daran versterbe man dann, sagt Hecker. "So tragisch können auch schwere Covid-19-Verläufe enden."

Fieber und Schüttelfrost sind typisch für eine Sepsis
BERLIN - DEUTSCHLAND: Fieber und Schüttelfrost sind typisch für eine Sepsis. Dazu kommen schnelle Atmung, hoher Puls, Verwirrtheit und Desorientierung. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/dpa-tmn. - FOTO: APA/APA (dpa/gms/Andreas Arnold)

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