Foto von Sora Shimazaki von Pexels

Blasenentzündung durch Sex: Tipps, wie du vorbeugen kannst

Sex ist eine häufige Ursache für Blasenentzündungen. Wie du vorbeugen kannst und welche Medikamente helfen.

Du hast Schmerzen beim Wasserlassen, Krämpfe und vermehrten Harndrang? Dann hast du dir vermutlich eine Blasentzündung zugezogen. Wenn du zusätzlich zu diesen Symptomen noch Blut im Harn hast, solltest du schnellstmöglich ärztlichen Rat einholen. Aber auch sonst ist es ratsam, sich Hilfe bei einem Arzt oder einer Ärztin zu holen, um die richtige medikamentöse Behandlung zu bekommen. 

Kann Sex die Ursache für eine Blasenentzündung sein?

Die Antwort lautet eindeutig: Ja. Man spricht bei dieser Form von einer sogenannten Honeymoon-Zystitis, die durch Bakterien hervorgerufen wird, die durch die Harnröhre in die Blase gelangt sind. Sie tritt häufig dann auf, wenn Frauen sexuell sehr aktiv sind, wenn ihr Immunsystem oder die Scheidenflora geschwächt ist oder wenn sie einen neuen Partner/eine neue Partnerin haben

Bei den Bakterien handelt es sich häufig um welche aus dem Darm. Frauen haben eine kürzere Harnröhre als Männer – Bakterien und Keime haben leichtes Spiel. 

Für dich ausgesucht

Blasenentzündung vom Sex: So kannst du vorbeugen

  • Die einfachste und wirkungsvollste Methode ist, nach dem Sex gleich auf die Toilette zu gehen und Wasser zu lassen. So werden potenzielle Erreger aus der Harnröhre gespült.
  • Wer mag, kann den Intimbereich nach dem Sex mit einer kurzen Dusche reinigen.
  • Generell solltest du auf eine intakte Scheidenflora achten und zum Beispiel auf aggressive Seifen im Intimbereich verzichten sowie Baumwollunterwäsche tragen.
  • Beim Sex selbst kannst du vorbeugen indem du eine Stellung wählst, bei der du auf der Seite liegst – so wird der Kontakt zur Harnröhre minimiert.
  • Um Darmbakterien nicht in die Vagina zu transportieren, solltest du nach dem Analsex keinesfalls Vaginalsex praktizieren, ohne vorher das Kondom zu wechseln oder entsprechende Hygienemaßnahmen zu treffen.
  • Achte generell auf deine Blase: Kalte Füße oder auf kalten Flächen zu sitzen begünstigt Blasenentzündungen genauso wie nasse Bikini-Höschen. Halte deine Beine, die Füße und den Beckenbereich auch im Sommer möglichst warm und trocken. Ein Schwumm im kalten Bergsee ist nicht zu empfehlen, wenn du immer wieder mit Blasenentzündungen zu kämpfen hast. 
  • Vergiss nicht, viel zu trinken. Bakterien und Keime können so leichter aus der Blase gespült werden.
  • Blasentees, Cranberry-Drinks und Präparate zur Vorbeugung (etwa D-Mannose) können nach ärztlicher Absprache auch zur Vorbeugung eingenommen werden (auch über einen längeren Zeitraum). 
  • Die Nutzung von Spermiziden und Diaphragmen kann die Scheidenflora ebenfalls beeinflussen und Blasenentzündungen begünstigen.

Für dich ausgesucht

Behandlungsmöglichkeiten bei Blasenentzündung nach dem Sex

Gleich mal vorweg: Am besten machst du dir gleich einen Termin bei deinem Arzt oder deiner Ärztin. Dort wird der Harn untersucht und die passende Behandlungsmöglichkeit gefunden. Grundsätzlich gibt es aber folgende Therapiemöglichkeiten:

  • Blasentees und harntreibende Tees zum Spülen sind hilfreich.
  • Antibiotika werden bei akuten Blasenentzündungen verschrieben. Aber auch eine Langzeittherapie ist in Sonderfällen möglich.
  • Wärme in Form von Wärmeflaschen oder Kirschkernkissen kann hilfreich sein (auch bei den Füßen).
  • Cranberrysaft kann anti-entzündlich wirken und helfen, die Bakterien rauszuspülen.
  • Präparate mit D-Mannose: Sie hemmen die Wechselwirkung der Bakterien mit der Schleimhaut der Harnblase.
  • Krampflösende Tabletten oder Zäpfchen können verschrieben werden.
  • Auch Schmerztabletten können helfen.
  • Mit dem Sex sollte zunächst gewartet werden, bis die Blasenentzündung abklingt. Ansonsten: Kondome können den Partner vor einer Ansteckung schützen.