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Diese Medikamente könnten eine Corona-Infektion verkürzen

Eine neue Studie zeigt, dass eine Kombination von Cepharanthin und Nelfinavir dabei helfen könnte, COVID-19 zu behandeln.

Während sich immer mehr Corona-Mutationen verbreiten und die Impfraten voranschreiten, versuchen WissenschafterInnen weiterhin einen Weg zu finden, die Infektion effektiv zu behandeln. Eine japanische Studie zeigt nun, dass die Kombination der Medikamente Cepharanthin und Nelfinavir dabei helfen könnte, gegen das Virus vorzugehen. 

Die Studienergebnisse wurden in der Fachzeitschrift "iScience" veröffentlicht. 

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Entwicklung neuer Corona-Therapien gestartet

Laut den ForscherInnen der Tokyo University of Science kann der Entzündungshemmer Cepharanthin das Eindringen der Coronaviren in die menschlichen Zellen verhindern. Nelfinavir hindert laut den Studienergebnissen das Virus daran, sich im Körper zu vermehren.

Obwohl die Corona-Impfstoffe bisher äußerst wirksam waren, betonen die WissenschafterInnen, dass es keine 100-prozentige Garantie dafür gibt, dass die Vakzine bei allen Menschen wirken. Das ForscherInnenteam aus den USA, Großbritannien und Japan startete deshalb ein Projekt zur Entwicklung neuer Therapeutika, um eine Corona-Infektion bei PatientInnen effektiv zu behandeln. 

Medikamenten-Kombination verkürzt Corona-Infektion

Zu diesem Zweck testeten sie verschiedene Medikamente mit sogenannten VeroE6/TMPRSS2-Zellen.

  • Laut "DocCheck" versteht man unter Vero-Zellen Zelllinien, die sich von Nierenzellen der Primatengattung der grünen Meerkatze ableiten. 
  • Bei der Abkürzung "TMPRSS2" handelt es sich laut "DocCheck" um ein Transmembranprotein, dessen Funktion noch nicht vollständig erforscht ist (Stand 2020). 

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"Um festzustellen, ob ein bestimmtes Medikament die Infektion mit SARS-CoV-2 bekämpfen kann, mussten wir die VeroE6/TMPRSS2-Zellen einfach sowohl dem Medikament als auch SARS-CoV-2 gleichzeitig aussetzen und dann beobachten, ob die Medikamenten-Kombination verhindert, dass das Virus die Zellen infiziert", erklärte Professor Koichi Watashi in einer Universitätsmitteilung.

Neben dem Entzündungshemmer Cepharanthin und dem HIV-Medikament Nelfinavir experimentierten die WissenschafterInnen auch mit anderen Arzneimitteln.

  • Darunter waren unter anderem Chloroquin, das laut "Pharmawiki" auch bei Malariaerkrankungen angewendet wird, sowie Remdesivir, das nach Angaben des "Robert Koch Instituts" primär entwickelt wurde, um gegen Ebola- und Nipahviren eingesetzt zu werden.
  • Wie die Studienergebnisse zeigen, half Cepharanthin, die Fähigkeit von Coronaviren zu hemmen, sich an ein Protein auf der Oberfläche menschlicher Zellen zu binden.
  • Gleichzeitig hinderte Nelfinavir das Virus daran, ein Protein zu nutzen, das SARS-CoV-2 bei der Vermehrung in PatientInnen hilft.

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Die StudienautorInnen sind der Meinung, dass die Kombination der beiden unterschiedlichen Medikamente sehr erfolgreich bei der Bekämpfung von COVID-19 sein könnte. Die Computermodelle des Forschungsteams haben gezeigt, dass die Arzneimittel-Kombination im Gegensatz zu aktuellen Behandlungen die Corona-Infektion knapp fünf Tage schneller in der Lunge bekämpfen kann. 

Die ExpertInnen betonen jedoch, dass die neue Behandlungsmethode noch nicht für den Einsatz in Krankenhäusern bereit ist. Weitere Studien zu der neuen Medikamenten-Kombination sind weiterhin ausständig.