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Studie: Psychische Gesundheit von Jugendlichen leidet unter der Corona-Pandemie

Eine britische Langzeitstudie zeigt, dass viele Jugendliche unter der Pandemie leiden und unglücklich sind.
Selma Tahirovic Selma Tahirovic

Dass sich die Pandemie und die mehrmaligen Lockdown-Phasen nicht sonderlich positiv auf uns auswirken, ist kein Geheimnis. Nun zeigt eine neue Studie, dass es besonders Jugendliche in der Situation sehr schwer haben.

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Schlechteste Ergebnisse seit zwölf Jahren

Die Langzeitstudie über das Glück und Selbstvertrauen junger Menschen der britischen gemeinnützigen Organisation "The Prince's Trust" brachte die schlechtesten Ergebnisse in ihrem zwölfjährigen Untersuchungszeitraum hervor. Insgesamt 2.180 BritInnen im Alter von 16 bis 25 Jahren wurden zu ihrer psychischen Gesundheit befragt.

  • Die Hälfte der 16- bis 25-Jährigen gab an, dass sich ihre psychische Gesundheit seit Beginn der Corona-Krise verschlechtert hat. 
  • 56 Prozent sagten, dass sie sich immer oder oft ängstlich fühlen. 68 Prozent gaben an, dass sie das Gefühl haben, "ihre Jugend zu verpassen" und 38 Prozent fürchten sich vor dem kommenden Jahr.
  • Jeder vierte Befragte gab an, dass er sich seit Beginn der Pandemie "nicht in der Lage fühlt, das Leben zu meistern". 40 Prozent der ProbandInnen sind arbeitslos oder befinden sich zurzeit nicht in einer Ausbildung.

"Viele glauben, dass sie es verpassen, jung zu sein, und leider wissen wir, dass die Auswirkungen der Pandemie auf ihre Jobaussichten und ihr allgemeines Wohlbefinden noch weit in die Zukunft reichen könnten", erklärte Jonathan Townsend, der Geschäftsführer des Trusts in Großbritannien.

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Politische Ereignisse als zusätzliche Belastung

Abgesehen davon, dass sie eine globale Pandemie durchleben, sind junge Menschen ständig mit historischen politischen Ereignissen konfrontiert, darunter der Brexit, eine turbulente US-Präsidentschaftswahl und die emotionalen Black-Lives-Matter-Proteste.

  • 66 Prozent der ProbandInnen gaben an, dass aktuelle und bevorstehende politische Ereignisse dazu geführt haben, dass sie sich mehr um ihre Zukunft sorgen. 
  • 54 Prozent waren der Meinung, dass die politischen und wirtschaftlichen Ereignisse von 2020 zusätzlich ihre psychische Gesundheit verschlechtert haben.

"In dieser kritischen Zeit brauchen wir Unternehmen, Regierung und Selbstständige, die mit uns zusammenarbeiten, um so vielen gefährdeten jungen Menschen wie möglich zu helfen", so Townsend weiter. "Nur, wenn wir zusammenarbeiten, können wir verhindern, dass diese Generation von jungen Menschen ihre Zukunft aufgibt – und sich selbst."