Bislang sind nur Einzelfälle von Müttern bekannt, deren Muttermilch Bestandteile des Erregers aufwiesen. Dabei handelte es sich aber um solche, die nicht das Potenzial hatten, das Baby zu infizieren. Eine Übertragung des Coronavirus durch das Stillen gilt also als unwahrscheinlich.
Dennoch war die Datenlage lange unsicher. Immer wieder stand die Diskussion im Raum, ob sich infizierte Mütter von ihren Babys abschirmen sollten. Doch nun gibt es Entwarnung.
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Infektionsschutz für gestillte Kinder durch Muttermilch
Eine neue Studie der University of Rochester in New York gibt Aufschluss: Die Forschenden untersuchten 18 Mütter, die an COVID-19 erkrankt waren, und fanden heraus, dass sie das Coronavirus nicht durch die Muttermilch auf das Baby übertragen. Ganz im Gegenteil.
Muttermilch enthält Antikörper
Wie man herausfand, hat die Milch von COVID-19-infizierten Müttern enorme Benefits für die Kinder: Fast zwei Drittel der Proben enthielten zwei Formen von Anitkörpern.
"Die Ergebnisse legen nahe, dass die Muttermilch spezifische und aktive Antikörper gegen das Virus enthält. Das sind gute Nachrichten!", erklärt Bridget Young, Co-Autorin der Studie. Enthalten seien etwa große Mengern von IgA – ein Antikörper, der in Blut oder Körperflüssigkeiten zu finden ist. Mütter sollten sich laut Young nur dann in Quarantäne begeben, wenn es medizinisch wirklich notwendig ist. Ein Weiterstillen ist also durchaus möglich. Empfohlen wird das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes und das Waschen oder Desinfizieren der Hände vor dem Stillen.
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Die Forschenden hoffen, in den nächsten Monaten noch mehr Daten liefern zu können. "Wir müssen herausfinden, ob der COVID-19-Impfstoff die Muttermilch auf die gleiche Weise beeinflusst", so Young. Die Studie soll außerdem in größeren Versuchsgruppen wiederholt werden.