APA - Austria Presse Agentur

Die richtige Dosis Fluorid fürs Kind

Für gesunde Kinderzähne und zur Vorbeugung von Karies empfehlen Kinderärzte, Hebammen, Ernährungsexperten sowie Zahnärztinnen von Geburt an die Gabe von Fluorid. Eine einheitliche Empfehlung mit weiteren Dosierungsratschlägen für die ersten Lebensjahre hat das Netzwerk Gesund ins Leben vorgestellt.

Zunächst sollte das Fluorid demnach in Kombination mit Vitamin D in Tablettenform verabreicht werden. Ab dem Durchbruch des ersten Zahns haben Eltern dann die Wahl: Entweder geben sie weiter die kombinierte Tablette und putzen die Zähne ohne Zahnpasta oder mit einer geringen Menge Fluorid-freier Paste. Oder sie geben ihrem Kind eine Tablette nur mit Vitamin D und putzen die Zähne bis zu zweimal täglich mit einer reiskorngroßen Menge Zahnpasta mit 1.000 ppm Fluorid.

Diese Entscheidung können sie etwa mit ihrer Kinderärztin oder ihrem Kinderarzt im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung U5, die in der Regel um den sechsten Lebensmonat herum ansteht, besprechen.

Ab dem ersten Geburtstag lautet die generelle Empfehlung: Zweimal täglich mit einer Fluorid-haltigen Zahnpasta (1.000 ppm) putzen und dabei genau auf die Dosierung achten: Reiskorngroß sollte die Menge weiterhin sein. Und ein Reiskorn ist kleiner, als man denkt. Man kann sich ruhig zum Vergleich einmal ein Reiskorn aus der Küche holen und neben die Zahnbürste legen. Das kann für einen Aha-Moment sorgen.

Der Grund für diese penible Dosierung: In diesem Alter können die Kinder die Zahnpasta noch nicht ausspucken. Sie laufen also Gefahr, zu viel Fluorid aufzunehmen, wenn man dauerhaft größere Mengen Zahnpasta als angeraten auf die Bürste drückt.

Zum zweiten Geburtstag ändert sich die empfohlene Menge von Reiskorn- zu Erbsengröße. Diese Dosierungsempfehlung gilt dann bis zum sechsten Geburtstag. Ab zwei Jahren sollte das Kind darüber hinaus lernen, selber zu bürsten - die Eltern putzen natürlich nach.

An der Entwicklung der einheitlichen Empfehlungen unter Koordination des Netzwerks Gesund ins Leben waren unter anderem Vertreterinnen oder Vertreter der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft, der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sowie des Bundesinstituts für Risikobewertung beteiligt.

Die einheitliche Empfehlung soll dafür sorgen, dass sich die Beratungen der einzelnen Fachkräfte ergänzen und sie gegenüber jungen Familien mit Blick auf das Thema die gleichen Ratschläge aussprechen. Der neue "Beratungsstandard" wurde in der Monatsschrift Kinderheilkunde veröffentlicht.