APA - Austria Presse Agentur

Experten raten zu Impfungen - auch wegen Covid-19

Jede Impfung schützt vor bestimmten Erregern - kann aber auch beim Kampf gegen andere Viren nützlich sein. Das zeigt der Fall des neuen Coronavirus: Denn hier hilft alles, was die Lunge schützt.

Eine Impfung gegen das neue Coronavirus Sars-CoV-2 gibt es noch nicht. Experten raten aber vor allem älteren und chronisch kranken Menschen, sich trotzdem impfen zu lassen beziehungsweise ihren Impfstatus zu prüfen - gegen Keuchhusten, Pneumokokken und auch gegen die reguläre Grippe.

Der Grund: Diese Impfungen schützen zwar nicht vor Covid-19, aber vor anderen Lungeninfektionen. Wäre jemand bereits an der Lunge erkrankt, wäre eine Ansteckung mit Sars-CoV-2 besonders gefährlich und die Behandlung der Krankheit Covid-19 nur schwer möglich, heißt es in der Begründung der Berliner Gesundheitsverwaltung, die eine entsprechende Empfehlung herausgegeben hat.

"Impfungen, die vor Lungeninfektionen schützen, sind in dieser Zeit von besonderer Bedeutung", sagte auch Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin. Dazu gehören Impfungen gegen Keuchhusten (Pertussis) und Pneumokokken sowie die Grippeschutzimpfung, die jedes Jahr wiederholt werden muss.

Wieler sprach mit Blick auf Covid-19 auch von einer schweren Krankheitsform gesprochen. 15 von 100 Infizierten erkrankten schwer, das sei viel, sagte er. Nach bisherigen Zahlen sterben demnach ein bis zwei Prozent der Infizierten. Auch da Therapeutika und ein Impfstoff fehlten, mache es Sinn, alle Möglichkeiten der Eindämmung auszuschöpfen. Wieler betonte jedoch, dass es keinen Anlass gebe, in Deutschland eine Abriegelung von Städten wie etwa in Italien zu erwarten.