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Natursekt: Was bedeutet eigentlich "Golden Shower"?

Du fragst dich, was der Begriff "Golden Shower" bedeutet? Wir klären dich über die Sexualpraktik auf.
Selma Tahirovic Selma Tahirovic

Hast du schon einmal von dem Begriff "Golden Shower" gehört? Wer jetzt an goldenen Konfetti-Regen denkt, liegt leider ganz daneben. Denn "Golden Shower" wird unter anderem mit "Natursekt" in Verbindung gebracht – einem Wort, das verwendet wird, um Urin beim Sex zu beschreiben. 

Die – zu Deutsch – goldene Dusche umschreibt einen Fetisch, der das Urinieren beim Liebesspiel umfasst. Dabei wird das gegenseitige Anpinkeln als eine lustvolle Handlung empfunden.

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Woher kommt die "Golden Shower"?

Wie "Comopolitan" erklärt, wird die "Golden Shower" meist von AnhängerInnen der Urophilie (Vorliebe für Urin) praktiziert. Dabei stehen manche Menschen darauf, an bestimmten Körperteilen angepinkelt zu werden oder den Harnstrahl direkt in den Mund zu bekommen – oder dies bei ihren SexualpartnerInnen zu tun. 

Doch was ist für manche so geil an Urin? Die Faszination des Natursekts liegt in dem Spiel von Macht und Unterwerfung. Das bedeutet, dass man es genießt, entweder seine/n PartnerIn zu dominieren oder selbst erniedrigt zu werden. Vor allem der Geschmack und Geruch des Urins kann dabei als erregend wahrgenommen werden. 

Die Sexualpraktik ist vor allem in der BDSM-Szene angesiedelt, dort wird das Urinieren als eine Form von Bestrafung angewendet. Wer in der Szene Kontakte hat, kann schnell Gleichgesinnte finden, doch wer die "Golden Shower" mit seinem/seiner PartnerIn probieren möchte und noch ein Fetisch-Neuling ist, sollte einige wichtige Dinge beachten. 

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Diese 5 Sachen solltest du bei der "Golden Shower" beachten

Damit dein "Golden Shower"-Spektakel ein voller Erfolg wird, haben wir fünf hilfreiche Tipps für dich:

  • Konsens ist wichtig: Bevor du deinem Körper oder deinem/deiner PartnerIn "Wasser marsch" befiehlst, ist vor allem das Einverständnis von beiden PartnerInnen wichtig. Merke dir: Nicht jede/r findet Urin erregend.  
  • Geschlechtskrankheiten: Nicht nur beim Sex können Krankheiten übertragen werden. Zwar ist der Harn meist steril, sobald er aus dem Körper tritt, doch wie die "Deutsche Aidshilfe" berichtet, kann beispielsweise eine Hepatitis-B-Infektion durch Urin übertragen werden. Deswegen solltest du auch unbedingt vermeiden, den Urin deines/r PartnerIn zu trinken. Ebenso gut zu wissen: Urin hat auch in der Vagina nichts verloren – der Harn kann den Ph-Wert des weiblichen Intimbereichs irritieren.
  • Die richtige Ernährung: Wie Sexarbeiterin Polly Tickle gegenüber "Vice" erklärte, sollte man unbedingt viel Wasser trinken, bevor man seine/n PartnerIn mit Natursekt beglücken will. Laut Tickle kann es sehr "stinken", wenn der/die "SpielgefährtIn" nur "drei Tassen Kaffee getrunken hat." Auch Antibiotika oder Artischocken vor dem Piss-Spektakel zu konsumieren, ist eher kontraproduktiv – laut Tickle kann das ziemlich brennen. "Es ist eine schlechte Idee, wenn du Kaffee getrunken, Spargel oder eine Menge Kohl gegessen hast. Von roten Rüben würde ich auch abraten", verriet die Sexarbeiterin. Vor allem der Geruch, Geschmack und die Farbe (beispielsweise rot) kann sehr abtörnend sein. 

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  • Die perfekte "Pinkelwiese": Falls du vor hast, die "Natursekt"-Spiele auf einem Möbelstück zu probieren, dann solltest du diese mit einer großen Folie schützen, um Flecken zu verhindern. Am entspanntesten kannst du die "Golden Shower" in der Dusche und Badewanne praktizieren. 
  • Vergiss nicht das Safeword: Nach der ersten Euphorie kommt manchmal die nüchterne Erkenntnis. Wer plötzlich realisiert, dass der Urin doch nicht so erregend ist, sollte ein Safeword anwenden, um die Sexualpraktik abzubrechen. Nicht vergessen: Respektiert stets eure Grenzen – nur so kann Sex allen Beteiligten Spaß machen. 

Wer den Fetisch ausprobieren möchte, sollte dabei auch auf die passende Hintergrundmusik achten. Wie wär's mit dem Klassiker von Tic Tac Toe aus dem Jahr 1996?