APA - Austria Presse Agentur

Im Alter mit Hilfsmitteln flexibel bleiben

Mit dem Alter lassen die Kräfte nach und man sieht schlechter. Doch es gibt Lösungen: Kleine Helferlein erleichtern den Alltag und schaffen ein Stückchen mehr Unabhängigkeit.

Das An- und Ausziehen kann im Alter zur Belastung werden. Die Schultern, Arme und Hände sind nicht mehr so mobil, der Rücken nicht mehr so beweglich, die Augen nicht mehr so gut. Anziehhilfen bieten hier eine gute Unterstützung - und manche zahlt sogar die Krankenkasse.

Eine Knöpfhilfe ist so ein Beispiel. Sie hat an einem Ende eine Schlaufe, am anderen einen Griff. Mit der Schlaufe fädelt man durch das Knopfloch, fängt den Knopf ein und führt ihn durch das Loch. Hier ist aber Fingerspitzengefühl gefragt: "Das muss man üben, auch wenn es weniger Kraft erfordert und die Gelenke schont", sagt Michael Hubert, Experte für Barrierefreiheit.

Rein in den Strumpf

Auch Strumpf- oder Stützstrumpf-Anziehhilfen sind im Hilfsmittelverzeichnis der Krankenkassen aufgeführt, können also bezuschusst werden. Bei Stützstrumpfhilfen handelt es sich meist um eine Metallrahmen- oder Kunststoffkonstruktion, über die der Strumpf gezogen und dadurch vorgedehnt wird.

Bei anderen Varianten können Socken oder Strumpfhosen über eine flexible, nach vorne offene Röhre gestülpt werden. Man steckt den Fuß hinein und zieht dann an Bändern den Strumpf nach oben.

Für Stützstrümpfe, die vorne offen sind, gibt es eine Art Gleithilfe - Strumpfgleiter genannt. "Das ist ein Anziehstrumpf, den man später wieder rauszieht", erklärt Michael Hubert.

Die Anwendung dieser Hilfen erfordert nach Worten der Hilfsmittelberaterin Christine Gaszczyk einiges an Übung. Dazu kommt noch, dass man medizinische Kompressionsstrümpfe liegend vor dem Aufstehen anziehen sollte. Wer das nicht selbst kann, sollte einen Pflegedienst nutzen. Dafür sei eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse möglich, so die Expertin.

Greifhilfe für alle Fälle

Ein nützliches Werkzeug ist die Greifhilfe. "Sie ist für alle Generationen praktisch, weil es sie in verschiedenen Größen und mit verschiedenen Greifern gibt", erläutert Gaszczyk. Ob Türklinken, Fenstergriffe oder heruntergefallene Dinge, damit lässt sich einiges erreichen. Beim An- und Ausziehen kann sie ebenfalls helfen.

Wenn die Kraft nachlässt und die Finger nicht mehr so gut gehorchen, kann es sinnvoll sein, beim Essen und Trinken Hilfe in Anspruch zu nehmen - etwa mit extra dicken Besteckgriffen. "Der Klassiker der Griffverdickung ist ein Moosgummi-Schlauch", sagt Hubert.

Der sei in verschiedenen Stärken und Durchmessern erhältlich und könne etwa auch um eine Zahnbürste gelegt werden. "Isolationsmaterial aus dem Baumarkt ist ebenfalls dafür geeignet, allerdings nicht, wenn es mit Lebensmitteln in Berührung kommt", so der Experte.

Spezielle Teller mit höherem Rand verhindern, dass man das Essen darüber hinaus schiebt. Das ist für alle praktisch, die hauptsächlich eine Hand benutzen. Dazu kommen Flaschenöffner oder Zangen, mit deren Hilfe man Gläser und Flaschen leichter öffnen kann.

Knöpfhilfen haben eine Schlaufe, um den Knopf leichter durchs Loch zu bekommen
WETTER - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA (dpa/gms/Kirsten Neumann)/Kirsten Neumann

APA - Austria Presse Agentur

Sägemesser mit Fuchsschwanzgriff erleichtern das Schneiden von Lebensmitteln
WETTER - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA (dpa/gms/Kirsten Neumann)/Kirsten Neumann

APA - Austria Presse Agentur

Diese Anziehhilfe soll dabei helfen, leichter in Socken hineinzukommen
WETTER - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA (dpa/gms/Kirsten Neumann)/Kirsten Neumann

APA - Austria Presse Agentur