APA - Austria Presse Agentur

Achtung: Das musst du beim Posten von Kinderfotos beachten

Ein schönes Kinderfoto ist schnell im Netz. Schneller zumindest, als das Motiv "Stopp!" sagen kann. Dabei würden viele Kinder das durchaus tun.

"Oh, wie süß", sagen die Eltern. Und drei Klicks später steht der Schnappschuss der Kleinen online. Doch auch Kinder haben ein Recht am eigenen Bild  und oft sehr genaue Vorstellungen davon, was von ihnen ins Netz darf. Eltern sollten Kinder daher vor dem Fotografieren und spätestens vor dem Posten immer um Erlaubnis fragen. Das rät etwa Nadia Kutscher, Professorin für Erziehungshilfe, im Magazin "Scout" (Ausgabe 2/2019).

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Kinder haben Rechte

Es ist keine Frage des Alters: Rechte haben Kinder auch, bevor sie ausdrücklich protestieren können, so die Expertin. Oft hätten Kinder schon sehr früh eine eigene Meinung dazu, welche Bilder ihnen unangenehm sind. Das können auch Fotos sein, die Eltern schön und gänzlich unproblematisch finden. So schildert Kutscher zum Beispiel den Fall einer Siebenjährigen, die ein Bild nicht im Netz sehen wollte, dass sie als Baby beim Stillen zeigt.

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Kinder hätten bereits ein sehr gutes Gespür für verschiedene Arten von Öffentlichkeit, erklärt Kutscher. Sie unterscheiden zum Beispiel zwischen Fotos, die sie nur mit der Familie oder ihrem engsten Freundeskreis teilen wollen, und jenen Aufnahmen, die die ganze Welt sehen darf.

Das Recht am eigenen Bild

Minderjährige haben laut "Onlinesicherheit" nämlich nicht nur das Recht auf das eigene Bild und das Recht auf Privatsphäre, sondern auch das Recht auf Anonymität – was diese auch später einklagen könnten. So geschehen etwa bei einer amerikanischen Influencerin, deren Eltern ihre gesamte Kindheit auf Youtube dokumentiert hatten. Auch in Österreich gab es bereits 2016 einen ähnlichen Fall: Hier verklagte eine 18-Jährige ihre Eltern, da diese private Fotos von ihr auf Facebook ohne ihrer Zustimmung geteilt hatten und sich weigerten, diese herunterzunehmen, wie "The Local" berichtet.

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Pädokriminalität

Das ungefragte Posten von Kinderfotos kann nämlich nicht nur einen Konflikt innerhalb der Familie auslösen. Das Bundesministerium warnt sogar auf der Website "Netzsicherheit" vor Pädokriminalität, die durch das Posten vielleicht befeuert werde. Natürlich bedeutet das nicht, dass man Kinderfoto gänzlich aus Social Media verbannen muss. Aber Vorsicht ist geboten! Was kann ich also tun, um mein Kind zu schützen?

  • Kein Foto des Gesichts deines Kindes posten
  • Apps zum Verpixeln verwenden
  • Wenig bis keine Informationen oder Daten über das Kind preisgeben
  • Freunde und Verwandte aufmerksam machen, Rechte zu schützen
  • Privatsphäre-Einstellungen beachten