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Klimawandel macht neue Nutzpflanzen-Sorten notwendig

Je stärker sich der Planet erwärmt, desto wichtiger wird einer Studie zufolge die Züchtung neuer Nutzpflanzen-Sorten.

Ein Team um den Münchner Geografen Florian Zabel simulierte in vier verschiedenen Szenarien, welchen Effekt der Klimawandel auf die Ernteerträge der vier wichtigsten Nutzpflanzen hat: Reis, Weizen, Mais und Soja. Dabei gingen die ForscherInnen von Temperaturanstiegen im globalen Mittel zwischen 1,4 und 3,9 Grad Celsius aus.

Dies teilte die Münchner Ludwig-Maximilians-Universität mit. Das Ergebnis der Berechnungen: Eine moderate Erwärmung von 1,4 Grad bis zum Ende des Jahrhunderts wäre für die Landwirtschaft noch gut zu bewältigen. 85 Prozent der derzeitigen Anbaufläche könnten laut Simulation mit existierenden Sorten optimal bewirtschaftet werden. Die Erträge könnten sogar um fast 20 Prozent steigen. "Dazu trägt auch bei, dass der steigende CO2-Gehalt in der Atmosphäre für einige Nutzpflanzen einen positiven Effekt haben kann", sagte Zabel laut Pressemitteilung.

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Erwärmung macht neue Sorten notwendig

Doch eine starke oder sehr starke Erwärmung hätte gravierende Auswirkungen. "Im Szenario mit der stärksten Erwärmung würden wir auf bis zu 40 Prozent der globalen Anbaufläche neue Sorten benötigen, die teilweise Eigenschaften aufweisen müssten, die es heute noch nicht gibt."

In manchen Weltregionen würde demnach aber auch die Anpflanzung neuer Sorten nichts nutzen, weil es zu trocken werden würde. Dazu gehören nach Einschätzung der Wissenschafter die Türkei, Nordostbrasilien, Texas, Kenia oder auch Teile Indiens. Umgekehrt könnten laut Studie besonders hohe Ertragszuwächse durch die Anpflanzung neuer Sorten in Teilen Europas, Chinas und Russlands erreicht werden.

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Beteiligt waren Wissenschafter und Wissenschafterinnen mehrerer Universitäten und Forschungseinrichtungen aus Deutschland, den USA, Belgien, Österreich, China, Großbritannien und Schweden.