Wenn wir unseren morgendlichen Kaffee trinken, sind wir voller Hoffnung, dass wir energiegeladen in den Tag starten. Das im Kaffee enthaltene Koffein sollte uns im Normalfall wach machen – oder doch nicht?
Das ist tatsächlich nicht immer der Fall, denn einige Untersuchungen zeigen, dass uns das im Kaffee enthaltene Koffein sogar müde machen kann. Wie "Bustle" berichtet, ist Koffein ein Aufputschmittel, das die Wachsamkeit erhöht. Es gibt aber mehrere Gründe, warum der Koffein-Schub das Gegenteil auslösen kann.
Für dich ausgesucht
Deshalb macht uns Koffein müde
Laut der US-amerikanischen Ernährungsberaterin LInsay Kluge kann die Auswirkung von Koffein von unserem Konsumverhalten bis hin zu unserem Stresslevel abhängen. Der erste Grund für die Müdigkeit ist die Tatsache, dass Koffein das Signalmolekül Adenosin im Körper blockiert.
Laut einem Beitrag des Fachmagazins "Frontiers in Neuroscience" reguliert die Chemikalie unseren zirkadianen Rhythmus (Schlaf-Wach-Rhythmus). Wie eine finnische Studie zeigt, steigt der Adenosinspiegel dabei tagsüber an, um uns wach zu halten – wenn wir schlafen, sinkt er wieder ab.
Koffein sorgt dafür, dass wir uns wach fühlen, indem es kurzzeitig die Adenosinrezeptoren im Gehirn blockiert, um den Spiegel hoch zu halten. Wenn wir Koffein im Übermaß konsumieren – einer US-amerikanischen Studie zufolge sind das circa 400 Milliliter täglich – werden wir plötzlich müde, weil die Wirkung des Koffeins nachlässt und der Adenosinspiegel schnell wieder sinkt.
Eine Untersuchung der University of Helsinki zeigt, dass, sobald die Koffeinwirkung nachlässt, unsere Adenosinrezeptoren wieder offen sind und darauf warten, mit dem angesammelten Adenosin gefüllt zu werden. "Deshalb fühlen wir uns manchmal besonders schläfrig, wenn wir den Koffein-Schub verstoffwechselt haben", erklärte Kluge weiter.
Für dich ausgesucht
Zucker kann auch müde machen
Manchmal ist es nicht das Koffein, das uns müde macht, sondern der im Getränk enthaltene Zucker. Zuckerzusätze in Kaffee und Energiedrinks können den Insulinspiegel in die Höhe treiben, wodurch der Blutzuckerspiegel anschließend wieder sinkt und du dich müde fühlst. Hast du öfter das Gefühl, dass du nach dem Trinken schnell müde wirst, dann verzichte auf zuckerhaltige Energydrinks oder vermeide es, deinen Kaffee zu süßen.
Am Besten greifst du zu proteinreichen Snack wie Nüssen, um deinen Heißhunger auf Zucker oder Koffein auszugleichen. Einer chinesischen Studie zufolge können diese Snacks dabei helfen, den Blutzuckerspiegel zu regulieren.
Für dich ausgesucht
Koffein erhöht den Cortisolspiegel
ForscherInnen aus Oklahoma zeigten in einer Untersuchung, dass Koffein unter anderem auch den Spiegel des Stresshormons Cortisol erhöhen kann. Dabei können Nebenwirkungen wie Schwindel, Schlafstörungen und Müdigkeit auftreten.
Wenn du dich nach dem Konsum von Kaffee oft müde fühlst, dann solltest du deinen Kaffeekonsum entweder reduzieren oder ganz auf das Getränk zu verzichten. Kluge schlägt vor, sich auf eine Tasse Kaffee am Morgen zu beschränken – eine Tasse entspricht durchschnittlich 95 Milligramm Koffein.
Die Expertin erklärte, dass man koffeinhaltige Getränke auch gegen Alternativen wie Tee oder Zichorienwurzelkaffee austauschen könnte. Zudem sollte man etwa sechs Stunden vor dem Schlafengehen auf Koffein verzichten.