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Erwartet uns 2028 eine weitere Corona-Pandemie?

WissenschafterInnen gehen davon aus, dass uns 2028 erneut eine Corona-Pandemie erwarten könnte.

Die Coronavirus-Pandemie ist noch nicht vorbei – aber WissenschaftlerInnen bereiten sich schon auf die nächste vor. ForscherInnen der Northwestern University's Feinberg School of Medicine sind der Meinung, dass sich ein Sieben-Jahres-Muster abzeichnet, das bis ins Jahr 2004 zurückreicht und darauf hindeuten könnte, dass es bereits im Jahr 2028 zu einem weiteren Coronavirus-Ausbruch kommen könnte. Die Studienergebnisse wurden in dem Fachjournal "Science Signaling" veröffentlicht. 

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Ist das die Lösung für die Corona-Pandemie? 

Doch neben diesen beunruhigenden Ergebnissen haben die ExpertInnen auch eine Methode gefunden, die den Kampf gegen das Coronavirus unterstützten könnte. Laut den Studienergebnissen entdeckten die WissenschafterInnen eine "Tasche" in einem spezifischen Protein, das den Coronaviren hilft, Menschen zu infizieren. Die Entwicklung von Medikamenten, die sich in dieser "Proteintasche" einnisten können, könnte dazu beitragen, eine Virusinfektion zu vermeiden. 

"Es gibt einen großen Bedarf an neuen Ansätzen zur Medikamentenentwicklung, um die Corona-Pandemie und Infektionen durch zukünftige Coronaviren zu bekämpfen", sagte Wissenschafterin Karla Satchell in einer Pressemitteilung. Das zukünftige Medikament soll in einem frühen Stadium der Corona-Infektion angewendet werden. 

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Coronaviren können sich vor dem Immunsystem verstecken

Um herauszufinden, welche Strukturen für diese Erreger wichtig sind, hat das internationale ForscherInnenteam drei neue Proteine mithilfe der 3D-Technologie analysiert. Dabei entdeckten sie eine geheime "Proteintasche" im Innenleben des Virus, die es ihm ermöglicht, sich vor dem menschlichen Immunsystem zu verstecken.

Diese "Tasche" sitzt im Protein nsp16, das in allen Stämmen des Coronavirus vorkommt. Mithilfe eines Metallion werden die Viren in der "Tasche" festgehalten – diese Position nutzen die Coronaviren anschließend als Vorlage für ihre viralen Bausteine, die bei der Verbreitung im Körper helfen.

Laut Satchell könnten ForscherInnen Medikamente entwickeln, die die Funktion des nsp16-Proteins verhindern sollen – die Funktion der restlichen Proteine im menschlichen Körper, die eine solche "Proteintasche" nicht besitzen, soll dabei jedoch nicht beeinflusst werden.

Die StudienautoInnen halten nsp16 für eines der wichtigsten viralen Proteine, das sie mit Medikamenten angreifen können, gleich nachdem ein/e PatientIn dem Virus ausgesetzt ist. Ihr Ziel ist es nun, eine Abwehr zu entwickeln, die zukünftige Virusinfektionen stoppt, bevor sie sich zu schweren Krankheiten entwickeln.

Während der COVID-19-Pandemie zeigen PatientInnen in den ersten Tagen nach der Exposition gegenüber dem Virus typischerweise keine ernsthaften Symptome – doch genau in diesem Zeitraum könnte das Arzneimittel bereits eingenommen werden.

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Außerdem wirken Medikamente, die auf diese "Proteintasche" abzielen, gegen alle Arten von Virusstämmen – auch solche, die "nur" eine Erkältung verursachen. Laut den WissenschafterInnen könnte es in Zukunft möglich sein, dass ÄrztInnen einen "Medikamentencocktail" verabreichen, der ähnliche Arzneimittel wie Remdesivir enthält. Dieses aktuelle COVID-19-Medikament verhindert ebenfalls, dass das Virus die Bausteine bildet, die es braucht, um sich zu replizieren.